In Baden-Württemberg und somit in Oppenweiler und Backnang dürfen Drittligisten zum Training in die Halle. Sie könnten, weil sie zum Leistungssport gezählt werden, sogar Begegnungen austragen – zumindest laut Verordnungslage. Aber in der Corona-Pandemie hat man gelernt: Andere Länder, andere Regeln. Und so gibt es weiterhin genug Drittligisten, die noch nicht einmal zum Üben in die Halle dürfen. Ab wann das wieder möglich sein wird: ungewiss. Ein bundesweiter Spielbetrieb in den neun Drittliga-Staffeln – vier bei den Männern, fünf bei den Frauen – sei deshalb allein schon mangels Vorlaufs im Januar nicht möglich, entschieden die führenden Kräfte beim DHB. Und dies teilten sie den Vereinen nun mit. Die Pause, zuletzt bis Ende Dezember datiert, wird bis Ende Januar verlängert. Wer es optimistisch sehen will: Der Verband hofft, dass es am 6. und 7. Februar wieder Drittligahandball gibt. Planungssicherheit bietet diese Aussage nicht, aber so ist das derzeit.
Wie finden die Sportler die Verlängerung der Pause? Philipp Maurer, der Kapitän des HCOB-Drittligateams, sagt: „Wir haben erwartet, dass es so kommt. Wenn man sich die Zahlen ansieht und die Schritte der Politik betrachtet, dann ist es vermutlich auch nicht unvernünftig, den Neustart um einige Wochen nach hinten zu verlegen.“ Die Dritte Liga sei eine Spielklasse, in der viele Sportler nicht in einer Blase leben, sondern zur Arbeit gehen oder an die Uni müssen. Der Blick auf die zahlreichen Ausfälle in der zweiten Bundesliga zeige, dass selbst eine höhere und mithin im Schnitt im Profisport angesiedelte Liga unter zahlreichen Spielausfällen leide. Darum verweist Philipp Maurer auf jenen Aspekt, den schon Coach Matthias Heineke und Teammanager Jonas Frank in den vergangenen Wochen vorgebracht hatten: Der Schlüssel für einen funktionierenden Spielbetrieb in der Dritten Liga liegt in niedrigen Fallzahlen. Daran ändert auch die Tatsache nichts, dass der DHB für seine Vereine eine “Corona-Teststrategie” ausarbeiten will. Die war eigentlich auf Anfang Dezember in Aussicht gestellt worden, nun soll sie Anfang Januar bekanntgegeben worden. Das zeigt: alles nicht so einfach.
Den HCOB-Handballern bleibt derzeit nur: Training, dreimal die Woche. Philipp Maurer sagt: „Natürlich fehlen der Wettkampf und ein konkretes Ziel. Wir versuchen, mit vielen kleinen Wettkämpfen im Training den Spaß und den Ehrgeiz hochzuhalten.” Und grundsätzlich sei man sich durchaus bewusst, „dass es ein absolutes Privileg ist, dass wir derzeit trainieren dürfen. Wir sind uns dieser Verantwortung bewusst, halten alle Vorsichtsmaßnahmen ein – und hoffen auf eine Entwicklung, dass es wenigstens im Februar wieder losgehen kann.” An eine volle Runde mit Hin- und Rückspiel ist dabei zwar nicht mehr zu denken, aber zumindest eine Einfachrunde wäre dann noch drin. Und das unerträgliche Warten auf ein wenig mehr an Normalität hätte ein Ende.