Rein tabellarisch ist es unstrittig ein Gipfeltreffen. Beide Mannschaften teilen sich – weil bei Punktgleichheit der direkte Vergleich entscheidet und dieser derzeit noch keine Aussagen liefert – gemeinsam mit Horkheim, Kornwestheim und den Rhein-Neckar Löwen II den ersten Tabellenplatz. Matthias Heineke freut sich über dieser Konstellation, will sie aber nicht überbewerten. „Man muss fünf oder sechs Spiele abwarten, damit sich herausstellt, wer wie ambitioniert ist.“ Mit einem neuerlichen Sieg in einer fremden Halle könnte der HCOB ein Ausrufezeichen aussenden.
Aber Achtung: Willstätt ist gut drauf. In der vergangenen Runde zählte der Club aus der Ortenau zu den Abstiegskandidaten. Nun startete er mit einem Heimsieg gegen Aufsteiger HaSpo Bayreuth, damit hatte man rechnen können. Dass die Sieben um Trainer Ole Andersen auch in Pfullingen siegte, ist eine besondere Erwähnung wert. Beeindruckender als das ein knappes Match vorgaukelnde Endergebnis von 34:33 ist die Tatsache, dass Willstätt mit neun Toren Unterschied führte. Pfullingens Coach Daniel Brack meinte: „Das Ergebnis schmeichelt uns.“ Und Andersen sagte: „Eigentlich hätten wir mit vier oder fünf Toren Unterschied gewinnen müssen.“ 50 Minuten habe seine Mannschaft überragend gespielt.
HCOB-Coach Heineke ist Willstätts neue Stärke nicht entgangen. „Sie sind stabiler als in der vergangenen Saison.“ Rückraumspieler Alexander Velz, vom Schweizer Nationalliga-B-Club TV Möhlin gekommen, treffe gute Entscheidungen, „ihn müssen wir unter Druck setzen.“ Der TVW sei in der Breite gut besetzt, „sie können im Rückraum viel wechseln.“ Die Verpflichtung des ehemaligen dänischen Nationaltrainers Andersen – Willstätts Verantwortliche hatten ihn zu Beginn des Jahres von seinem langjährigen Club SG Köndringen/Teningen geholt – macht sich bemerkbar. „Sie haben sich im Umschaltspiel und in der schnellen Mitte klar verbessert“, sagt HCOB-Coach Heineke, „da ist seine Handschrift zu sehen.“
Aber der HCOB muss sich nicht verstecken. Zwei Siege zum Auftakt waren gut fürs Selbstvertrauen. Im Spiel gegen den HC Erlangen II, der sich in der Gemeindehalle als starker und unbequemer Gegner präsentierte, war eine Steigerung im Vergleich zur Auftaktpartie bei der HG Oftersheim/Schwetzingen zu erkennen. „Wir haben in der Abwehr massiv zugelegt”, findet Coach Matthias Heineke. Die Zuarbeit für Torwart Jürgen Müller war gut, er konnte sich oft auszeichnen. Dass Stefan Koppmeier auf Anhieb einen Siebenmeter hielt, als das vom Spielverlauf her dringend geboten war, rundete die gute Defensivleistung ab. Offensiv “müssen wir uns am Freitag im Überzahlspiel sowie in der schnellen Mitte verbessert”, fordert Coach Heineke. “Da haben wir noch ein großes Steigerungspotential. Je mehr es abgerufen wird, umso mehr steigen auch die Chancen auf einen Erfolg im Hanauerland.
Der HCOB muss auf zwei Akteure verzichten: Tobias Gehrke fällt mit einem Kreuzbandriss länger aus, er wurde zwischenzeitlich operiert. Auch Jakub Strýc kann nicht mitspielen.
Livestream auf Sportdeutschland.TV
Die Begegnung aus der Hanauerlandhalle in Willstätt gibt es als Livestream bei Sportdeutschland.TV für eine Gebühr von 4,50 Euro.