Die HCOB-Handballerinnen hatten das Hinspiel beim Vorletzten verloren, wollten nun Revanche. Vielleicht wirkten sie deshalb zu Beginn verkrampft. Im Angriff wollte nichts gelingen, in der Abwehr auch nicht, nach etwas mehr als acht Minuten stand es 1:7. Trainer Judit Lukács meinte später: „Eine wirkliche Erklärung habe ich dafür nicht.“ Dass es dann besser wurde, lag ihrer Meinung nach daran, „dass wir uns eigentlich ganz gut vorbereitet hatten und das dann auch auf das Spielfeld gebracht haben.“ Im Besonderen galt das für die Abwehr. Die Gastgeberinnen nahmen die Zweikämpfe an, unterbrachen den Spielfluss der Gäste geschickt. Diese Steigerung verlieh Selbstvertrauen fürs eigene Angriffsspiel, die Zahl der technischen Fehler sank, die Würfe wurden gefährlicher. Nach 22 Minuten glich Anna Rosenke zum 10:10 aus. Kurz vor der Pause gingen die Gastgeberinnen durch einen Treffer von Anna Hug mit 13:12 in Führung, im berühmten psychologisch wichtigen Moment.

Nach dem Seitenwechsel setzten sich die Gastgeberinnen schnell ab, nach 40 Minute stand es 17:13. Die zu Beginn so löchrige Defensivreihe erwies sich als sattelfest, phasenweise als unüberwindbar. Torfrau Paula Eichner sammelte mehrere Paraden. Die HCOB-Handballerinnen konnten es sich nun sogar leisten, im Angriff einige gute Chancen auszulassen, sie machten es hinten wieder gut. Einmal kam die HSG NTW noch auf zwei Tore heran, doch vor allem durch Tore der zurzeit stark spielenden Anna Hug hielten die Gastgeberinnen die HSG auf Distanz. Als Male Schütz einen Konter verwandelte und dann so fleißig nach hinten eilte, dass sie ihr Team durch ein gegnerisches Stürmerfoul erneut in Ballbesitz brachte, waren letzte Zweifel am Heimsieg beseitigt. Die HSG kam in Durchgang zwei nur noch auf fünf Tore – zu wenig, um Punkte für den Ligaverbleib zu holen.

Erfreulich aus Sicht der Gastgeberinnen: Jugendspielerin Sina Reibl debütierte im Verbandsligateam. Die Schiedsrichter Henrik Rösch aus Flein und Dennis Tontsch aus Oedheim zeigten eine sehr gute Leistung. Und die Fanlager beider Mannschaften sorgten für eine positiv-erfreuliche Atmosphäre, wie man sie bei einem Donnerstagabendspiel vorab sicher nicht zwingend erwarten durfte. Für den HCOB geht es am kommenden Mittwoch beim SV Salamander Kornwestheim weiter, dann kommt die SG Schorndorf zum 20. und letzten Match dieser Saison.

HC Oppenweiler/Backnang: Paula Eichner, Paula Heitzler (Tor), Emily Schiermeister (1), Sina Reibl, Anna-Marie Grün (1), Melanie Mundinger (2), Male Schütz (1), Viktoria Lukacs (2), Anna Hug (9/1), Lea Soffel (3), Anna Rosenke (1), Reka Katona-Lukacs (3). – HSG Nendingen/Tuttlingen/Wurmlingen: Anika Sattler, Pina Baur (Tor), Cara Riester (4/2), Laura Luz (6), Nina Esslinger (3), Nadine Haberer, Lena Tröger (1), Anna Schwender (2), Hanna Jetter (1), Lisa-Marie Lettau, Marilena Kratt. – Schiedsrichter: Henrik Rösch (Flein) und Dennis Tontsch (Oedheim). – Zuschauer: 100.