Im Sommer trennten sich die Wege des HCOB und der Trainerin Judit Lukács, die sieben Jahre lang für die Geschicke der ersten Frauenmannschaft verantwortlich war. Ihre Aufgabe hat Sebastian Blocher übernommen, der zuvor die dritte Männermannschaft des HCOB in der Bezirksoberliga betreut hat. Auch im Kader gab es Veränderungen. Er ist schmaler geworden. Mit Sina Reibl steht die beste Torschützin der vergangenen Runde nicht mehr zur Verfügung, da sie zum TSV Bönnigheim in die zwei Spielklassen höher gelegene Regionalliga gewechselt ist. Die erfahrene Viktoria Lukács, die in der vergangenen Runde oft durch Verletzungen gehandicapt war, hat ihre Karriere beendet und unterstützt nun das Team als Co-Trainerin. Zudem hat Torfrau Paula Heitzler den Verein in Richtung TV Flein (Oberliga) verlassen. Unter Trainerin Judit Lukács war sie zuletzt mitunter nur die Nummer drei, davor war sie aber über viele Jahre hinweg ein wertvoller Rückhalt des Teams.
Nun sollen jüngere Spielerinnen mehr Verantwortung übernehmen. Einige von ihnen waren bereits in der vergangenen Runde stark eingebunden, was Trainer Sebastian Blocher begrüßt: „Gerade die Duelle gegen direkte Konkurrenten aus dem oberen Tabellendrittel waren für sie wichtige Erfahrungen.“ Neu im Kader ist die Außenspielerin Madita Kreder, die aus dem Landesligateam des HCOB in die erste Frauenmannschaft aufgerückt ist. „Die Aufgabe lautet, eine neue Struktur in der Mannschaft zu finden”, sagt Sebastian Blocher. Mit Anna Hug, Sofie Heitzler, Lea Soffel, Rabea Rauh und Anna Rosenke gibt es einige erfahrene Feldspielerinnen im Kader. An ihnen können sich die jüngeren Handballerinnen orientieren.
Die Verbandsliga präsentiert sich in der neuen Saison mit einem stabileren Gesicht. In der vergangenen Runde waren nur neun Teams im Rennen, dementsprechend oft hatten die Handballerinnen ein spielfreies Wochenende. Nun sind zwölf Mannschaften am Start, das bedeutet: Statt 16 Spielen stehen nun 22 Begegnungen auf dem Programm. Das Saisonziel der HCOB-Handballerinnen lautet, sich erneut in Richtung des vorderen Tabellendrittels zu orientieren, auch wenn die Leistungsstärke der Liga angesichts vieler neuer Gegner noch nicht abschließend einzuschätzen ist.
Das gilt in gewisser Weise auch für Spiel eins. In diesem treffen die HCOB-Handballerinnen am Samstagabend um 20 Uhr in der Großbottwarer Wunnensteinhalle auf die Handballregion Bottwar SG. Eigentlich ist dies ein alter Bekannter, doch auch bei HABO hat es im Sommer einen Umbruch gegeben. Nicht nur Trainerin Daniela Thulke ist neu, auch im Team hat es viele Veränderungen gegeben.
Zwei Nachbarn, ein Ziel: drinbleiben
Die SG Weissach im Tal ist zweimal in Folge aufgestiegen. In der Bezirksoberliga erreichte sie den vierten Platz und setzte sich in den Entscheidungsspielen um den Aufstieg in die Landesliga durch. Auch in der Landesliga will sich der Aufsteiger nicht verstecken, wie Fabrice Weirich verrät. Er trainiert die Mannschaft gemeinsam mit Markus Klein: „Wir wollen die Liga im guten Mittelfeld halten.“ Personell kann der Verein weitestgehend mit dem Team antreten, das auch in der vergangenen Runde für die SGW um Punkte kämpfte. Nicht mehr dabei ist die erfahrene Torfrau Tanja Weller. Für sie rückt Lisa-Marie Eichler nach. „Es wäre schön gewesen, wenn eine zweite erfahrene Torhüterin dazugekommen wäre”, sagt Fabrice Weirich. Verstärkung gab es dafür auf der Außenposition: Sabrina Baschin, die bisher für die zweite Mannschaft der Handballregion Bottwar SG gespielt hat, wechselte im Sommer zur SGW. Für den Weissacher Coach ist die Spielklasse neu, dementsprechend tut er sich mit einer Prognose schwer. Er rechnet vorne mit der SG Weinstadt II und sagt: „Wir hoffen natürlich, nichts mit dem Abstieg zu tun zu haben.“ Diesbezüglich prophezeit er dem geografischen Nachbarn HC Oppenweiler/Backnang II eine schwierige Runde.
Sebastian Merk, Trainer der zweiten Frauenmannschaft des HCOB, sieht sein Team trotz eines größeren personellen Wandels als stabil und ausgeglichen aufgestellt. Nachdem seine Mannschaft in der vergangenen Runde lange um den Ligaverbleib kämpfen musste, ist sein Wunsch für diese Saison: „Wir sollten uns schnellstmöglich von den Abstiegsrängen absetzen.“ Die Vorbereitung sei durchweg gut gelaufen, so Sebastian Merk: „Wir haben ausgiebig getestet und viele Erkenntnisse gewonnen.“ Fünf Spielerinnen stehen nicht mehr zur Verfügung, dafür kehrte Torfrau Marie Greif im Sommer zu ihrem Stammverein zurück. Zudem sind mehrere Spielerinnen aus der dritten Mannschaft aufgerückt, um sich im Landesligateam zu beweisen. Aufgrund der neuen Zusammensetzung der Spielklassen betrete man viel Neuland, da es nun größtenteils gegen Gegner geht, die in der vergangenen Spielzeit noch in anderen Staffeln gespielt haben. Einen Meisterschaftsfavoriten hat er jedoch ausgemacht: die HSG Cannstatt/Münster/Max-Eyth-See.
Zum Saisonstart treffen die Nachbarvereine am Sonntag um 18 Uhr im direkten Duell aufeinander. Die Weissacherinnen haben in der Sporthalle am Bildungszentrum den Heimvorteil auf ihrer Seite.
Drittes Männerteam startet beim SV Hohenacker/Neustadt
Unter Trainer Sebastian Blocher kam der HCOB III vergangene Runde auf einen Mittelfeldplatz in der Bezirksoberliga Enz-Murr. Der Coach ist nun für das Verbandsliga-Team der Frauen zuständig. Sein Nachfolger Marcel Wolf kommt aus dem eigenen Verein, war dort Spieler und ist schon seit vielen Jahren Trainer. Trotzdem sagt der 38-Jährige mit Blick auf die neuen Kontrahenten wie Oeffingen II, Schorndorf oder Magstadt: „Eine Einschätzung der Liga ist schwierig. Fast alle Gegner sind unbekannt.“ Sein Ziel lautet trotzdem: „Möglichst oben mitspielen und möglichst viele A-Jugendspieler ins Training einbinden, um sie frühzeitig auf ihre Aktivenzeit vorzubereiten.“ Nicht mehr bauen kann Wolf auf den standardmäßigen Mittelblock in der Abwehr. Dafür verfügt er über einen Kader, der dank der sogenannten Perspektivspieler aus der A-Jugend breit aufgestellt sei. Zudem, der ehemalige Torhüter der ersten Mannschaft des TVO, „sollen uns U-21-Spieler aus dem Landesliga-Team punktuell verstärken.“ Zum Beispiel vielleicht bereits morgen, wenn Oppenweiler/Backnang ab 19 Uhr in der Sporthalle der Neustadter Friedensschule beim SV Hohenacker/Neustadt seinen Saisoneinstand feiert.