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Dagegenhalten und den Gegner zu Fehlern zwingen

Die Handballer des HC Oppenweiler/Backnang stehen vor dem ersten Pflichtspiel der neuen Saison. Im DHB-Pokal geht es am Samstag (20 Uhr, Gemeindehalle) gegen den Zweitligisten Eulen Ludwigshafen. Es ist eine sportlich hohe Hürde, mit einem leidenschaftlichen Auftritt will der HCOB die Partie aber so offen gestalten, dass am Ende auch der Einzug in die zweite Pokalrunde drin liegt.

HCOB-Coach Stephan Just hat drei Jahre für die Eulen gespielt, ist mit dem Verein 2014 in die Bundesliga aufgestiegen. Er freut sich aufs Wiedersehen mit Bekannten, mit denen er noch zusammengespielt hat. Als zu bedeutsam betrachtet er die emotionale Dimension aber nicht, „das wäre bei einem Spiel in der Ludwigshafener Friedrich-Ebert-Halle vermutlich anders gewesen“. Für ihn geht es am Samstag in erster Linie darum, mit seinem neuen Club ein gutes Spiel gegen seinen Ex-Verein abzuliefern. Den Favoriten ärgern, dagegenhalten und die Partie so gestalten, dass sich am Ende vielleicht die Chance auf eine Pokalüberraschung auftut, „weil unser Gegner den einen oder anderen Fehler mehr macht als wird“. Das sind die Gedanken, mit denen sich Stephan Just derzeit befasst.

Dem Gegner aus Rheinland-Pfalz, in der vergangenen Runde Achter der zweiten Bundesliga und im vergangenen Jahrzehnt immer wieder auch in der Bundesliga am Ball, attestiert er einen guten Mix im Kader. „Sie haben junge und dynamische Spieler“, sagt Stephan Just, „aber eben auch Spieler, die schon Erfahrungen in der Bundesliga gesammelt haben.“ In Punkto Zielsetzung geben sich die Eulen und ihr Trainer Johannes Wohlrab zurückhaltend. Stephan Just meint: Wenn alles gut läuft, könnten die Sportler aus Ludwigshafen durchaus ein Kandidat für die erweiterte Spitzengruppe der zweiten Bundesliga sein, „da gibt es einen Kreis von sieben, acht Mannschaften“. Für den HCOB sind sie eine Woche vor dem Auftaktspiel in die Dritte Liga (Samstag, 24. August bei den Rhein-Neckar Löwen II) auf jeden Fall ein gewaltiger Prüfstein.

Dass die Partie eine Herausforderung darstellt, ist ganz im Interesse des Trainers. „Für uns ist das ein richtiger guter Test, um auszuloten, wo wir stehen“, sagt Stephan Just. Und dabei hat er zwei Komponenten im Blick: die spielerische und die emotionale. „Da ist es gut, dass wir alles auf die Platte bringen müssen, um gegen einen solchen Gegner dagegenhalten zu können.“ Der HCOB-Coach erwartet eine „offene und aggressive Deckung“ der Eulen, gegen die sein Team entschlossen und zielstrebig agieren muss, um zu Torerfolgen zu kommen. Aber auch die eigene Abwehr werde intensiv gefordert, „die Eulen haben im Angriff eine gute Dynamik, die unsere Abwehr stressen wird.“

HCOB-Handballer Timm Buck freut sich aufs erste Pflichtspiel. Der Rückraumspieler hat Respekt vor dem Rivalen. „Das ist eine körperlich starke und junge Mannschaft mit guten Individualisten“, findet der HCOB-Handballer. Aber die Eulen stecken auch in einem Umbruch, „sie müssen sich in der Vorbereitung auch neu finden.“ Er kann sich vorstellen, dass die Überraschung gelingt, gerade mit dem Heimvorteil im Rücken, „wir werden jedenfalls versuchen, alles rauszuholen und die nächste Runde zu erreichen.“

Die personellen Voraussetzungen sind dabei nicht schlecht. Es sieht danach aus, als könne der HCOB komplett antreten. Der zuletzt wegen muskulärer Probleme etwas geschonte Rückraumspieler Niklas Diebel trainiert wieder, auch Daniel Schliedermann ist nach einer krankheitsbedingten Pause wieder fit. Bei Torwart Levin Stasch und Außenspieler Axel Goller, die zu Beginn der Vorbereitung noch zusehen mussten, verliefen die Testspieleinsätze in den vergangenen Wochen ebenfalls vielversprechend.

Informationen zum DHB-Pokal

In der ersten Runde um den DHB-Pokal finden neben der Partie in Oppenweiler elf weitere Begegnungen statt. In der zweiten Runde sind neben den 11 Siegern dieser Serie auch 15 Mannschaften aus der Bundesliga am Start. Sie ermitteln 13 Teilnehmer am Achtelfinale, in dem dann auch die ersten drei des Pokalwettbewerbs der vergangenen Saison (SC Magdeburg, MT Melsungen, SG Flensburg-Handewitt) eingreifen.

Die Gemeindehalle in Oppenweiler ist zum achten Mal Austragungsort eines DHB-Pokalspiels. Die jeweils Gegner waren dabei stets in der zweiten Bundesliga beheimatet. Dreimal schafften die Gastgeber einen Coup und warfen den klassenhöheren Verein aus dem Rennen. Allerdings ist die letzte Überraschung dieser Art ziemlich genau 30 Jahre her: 1994 siegte der TV Oppenweiler nach Verlängerung mit 25:24 gegen Eisenach.

Das DHB-Pokalspiel aus der Gemeindehalle wird live im Internet übertragen, auf dem YouTube-Kanal des Livestream-Anbieters DYN, ohne Abo und Gebühr.

Weil die Begegnung mitten in den Sommerferien stattfindet, haben sich die beiden Vereine auf einen Sommerferien-Sonderpreis geeignet. Der Normalpreis für Eintrittskarten beträgt 5 Euro, ermäßigte Karten gibt es für 3 Euro. Dauerkarten besitzen im DHB-Pokal allerdings keine Gültigkeit.

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