Das Tabellenbild: Die HCOB-Handballer stehen vor dem letzten Hinrundenspiel mit 2:30 Punkten am Tabellenende. Der Aufsteiger aus der Dritten Liga wartet in der neuen Umgebung auf den ersten Sieg. Die Hoffnung auf den Ligaverbleib besteht, da mit der HSG Krefeld Niederrhein und TuSEM Essen (beide 6:26 Punkte) zwei weitere Mannschaften in dieser Saison noch nicht übermäßig häufig gepunktet haben. Davor tut sich eine Lücke auf und der Abstand zum TuS Ferndorf (9:23 Punkte) ist groß. Zwei Mannschaften steigen im Normalfall aus der Liga ab.
Die Leistungsschwankungen: Das HCOB-Problem der vergangenen Wochen ist das ständige Auf und Ab. Beim damaligen Tabellenführer SG BBM Bietigheim spielte die Mannschaft stark auf, doch die Ein-Tore-Niederlage war unglücklich. Wer darauf hoffte, dass sie diesen Schwung mitnehmen und gegen den VfL Lübeck-Schwartau gewinnen könnten, wurde enttäuscht. Die Norddeutschen setzten sich deutlich durch. Und im Spiel bei den Eulen Ludwigshafen ging es innerhalb der Partie sogar hoch und runter. In den ersten 25 Minuten waren die Murrtaler klar besser, führten mit vier Toren und verspielten dann innerhalb weniger Minuten ihre Erfolgsaussichten.
So spät wie nie im Jahr: Für etablierte Bundesligisten sind Handballspiele an Weihnachten „Business as usual“. Für den HCOB als Zweitliga-Neuling ist ein Spiel an den Feiertagen hingegen eine Premiere, denn so spät im Jahr hat die Mannschaft noch nie um Punkte gekämpft. Ein Heimspiel an Weihnachten bedeutet für die Mitarbeiter und die Ehrenamtlichen des Vereins zwar eine Herausforderung, erspart Sportlern und Trainern aber immerhin eine weite Fahrt an den Feiertagen. „Für die Spieler, die bisher nicht in der zweiten Liga unterwegs waren, ist ein Weihnachtsspiel auf jeden Fall etwas Außergewöhnliches“, findet Tobias Klisch, der gemeinsam mit Volker Blumenschein die HCOB-Mannschaft trainiert. Er verspürt eine gewisse Vorfreude und sagt: „Gemeinsam mit unseren Fans im Rücken kann sich da eine besondere Situation ergeben.“
Sportliche Perspektive: Eines ist klar, die Handballer des HCOB sind einmal mehr Außenseiter. Der Gegner aus Ostwestfalen hat viele interessante und erfahrene Spieler in seinem Kader. Über die gesamte Saison betrachtet hinken die TuS-Handballer den Erwartungen ein wenig hinterher. Seit einigen Wochen hat der Club deshalb mit dem Ex-Weltmeister und Ex-Olympiasieger Davor Dominikovic einen neuen Coach. Beim HCOB kennt man den Weltstar des Handballs, der als kompromissloser Abwehrspieler galt, aus den Zweitliga-Aufstiegsspielen mit dem TuS Vinnhorst. Unter Dominikovic punktet der Club wieder regelmäßig. Zwar drohte dem TuS N-Lübbecke zuletzt gegen den zweiten Aufsteiger, die HSG Krefeld Niederrhein, eine Heimniederlage, doch sicherte sich der Traditionsverein in den Schlusssekunden noch einen Punkt und machte damit einen Schritt in Richtung Tabellenmittelfeld. Auch gegen TuSEM Essen und den TuS Ferndorf spielte der TuS zuletzt unentschieden, die Eichhörnchen-Taktik. Ein Ausrufezeichen setzte der Club zudem mit dem Sieg gegen den TV 05/07 Hüttenberg. Nun will es der HCOB seinem Gegner nachmachen. „Wir wollen ein gutes Spiel abliefern und uns von unserer besten Seite zeigen, ehe es in die sechswöchige Pause geht“, sagt Tobias Klisch, im besten Fall gelingt eine Überraschung
Personelle Lage: Mit Valentin Abt kehrte ein Rückraumspieler zuletzt ins Team zurück, er ist auch gegen seinen Ex-Verein eine Option. Auch Niklas Diebel war gegen Ludwigshafen wieder im Kader, hatte einige Minuten in der Defensive. Ungewiss ist noch das Mitwirken von Rückraumspieler Dominik Weiß, der zu Beginn der Woche noch krank war.
Rund ums Spiel
Fürs Weihnachtsspiel gibt es noch Eintrittskarten, denn der HCOB hat die Zusatztribüne West aufgestellt und damit zusätzliche Sitzplätze geschaffen. Online gibt es die Tickets unter www.hcob.de/tickets und am Spieltag ab 14.30 Uhr an der Tageskasse. Rund um die Halle gibt es Glühwein und einen Grillstand, in der Halle eröffnet die XMAS-Bar.
Im Jahr 2026 sind – das steht schon fest – keine Weihnachtsspiele in den Handball-Bundesligen vorgesehen. Hintergrund ist, dass die Weltmeisterschaft 2027 in Deutschland stattfindet. Dem Nationalteam soll eine längere Vorbereitung ermöglicht werden.
Für Thorsten Appel, den Geschäftsführer des TuS N-Lübbecke, ist die Partie in Backnng die letzte in dieser Funktion. Der 60-Jährige gibt zum Ende des Jahres den Staffelstab an Rolf Hermann weiter. Thorsten Appel stammt aus dem Backnanger Raum, Handball spielte er beim SV Unterweissach, frühere Weggefährten wie Erhard Braun und Volker Schleicher werden das Match am zweiten Weihnachtsfeiertag gemeinsam mit ihm vor Ort ansehen.
In der MURRTAL-ARENA gibt es eine Neuerung: die schon bei der Planung der Halle vorgesehenen, bei der Eröffnung aber noch nicht vorhandenen Treppen, die Tribüne und Halleninnenraum verbinden, sind eingetroffen. Das freut vor allem die Ehrenamtlichen, die bislang mit provisorischen Lösungen gearbeitet haben.