Am vergangenen Wochenende ruhte der Spielbetrieb in der zweiten Handball-Bundesliga. Für die HCOB-Handballer brachte das Zeit, um das Training zu fokussieren. Tobias Klisch, gemeinsam mit Volker Blumenschein als Coach hierfür zuständig, berichtet, „dass wir in der ersten Woche viel im individuellen Bereich gearbeitet haben.“ Dabei stand auch die Belastungssteuerung im Fokus, da nun bis Weihnachten durchgehend an jedem Wochenende Spiele anstehen. So stand in der ersten Phase bei einigen Akteuren auch das Ausdauer- und Krafttraining im Vordergrund.
„In der zweiten Woche lag der Schwerpunkt dann darauf, die Abläufe im Offensivspiel zu festigen“, berichtet Tobias Klisch. „Defensiv haben wir die Intensität weiter hochgeschraubt, vor allem zu Beginn der Woche.“ Je mehr es aufs Spiel zuging, umso mehr standen dann auch die taktischen Themen im Fokus. Tobias Klisch Fazit zu den beiden Trainingswochen fällt positiv aus. Es gebe einigen Nachholbedarf, das werde auch in den kommenden Wochen ein Prozess sein, „aber die Spieler ziehen richtig gut mit.“
In der Anhalt-Arena in Dessau wartet eine anspruchsvolle Aufgabe auf den Aufsteiger. Mit 12:6 Punkten steht der DRHV in den vorderen Gefilden der Tabelle. Volker Blumenschein sagt: „Das ist eine sehr heimstarke Mannschaft. Und sie haben sowohl in den Ligaspielen wie auch im DHB-Pokal gegen den SC Magdeburg gezeigt, dass sie einen sehr strukturierten und effizienten Handball spielen kann.“ Hinzu kommt, dass der Tabellensechste auf jeder Position individuell gut besetzt sei. Beides zusammen sorge dafür, „dass die Mannschaft nur sehr schwer auszurechnen ist.“ Die 6:0-Abwehr mit ihren großgewachsenen Spielern agiere robust, die Zusammenarbeit mit den Torhütern funktioniert gut – und auch das Tempospiel sei ausgeprägt, findet Volker Blumenschein.
Für das HCOB-Team gehe es darum, „im Angriff an die guten Phasen aus der Begegnung mit HBW Balingen-Weilstetten anknüpfen und zu verlängern“, ergänzt Volker Blumenschein. Von großer Bedeutung werde dabei sein, das Zentrum in der Abwehr geschlossen zu bekommen, „sowohl in den 1:1-Situationen als auch bei Distanzwürfen aus dem Rückraum.“ Im besten Fall gelingt es dann, auch öfter als in den vergangenen Monaten eigene Akzente im Umschaltspiel zu setzen. „Wenn es uns gelingt, die Abwehr weiter zu stabilisieren und selbst in den Gegenstoß zu kommen, haben wir den nächsten Schritt nach vorne gemacht“, sagt Volker Blumenschein.
Personell gestaltet sich die Lage etwas besser als zuletzt, weil dass Rückraumspieler Niklas Diebel wieder im Training ist und am Samstag für den HCOB auflaufen kann. Aufbauspieler Valentin Abt muss unterdessen weiterhin zusehen, aber auch hier gibt es insofern eine gute Nachricht, weil ein kleiner operativer Eingriff am Innenmeniskus gut verlaufen ist und die Ausfallzeit kürzer ausfallen wird als anfangs angenommen.
Ebenfalls noch nicht zurück im Team, aber doch erkennbar auf dem Weg der Besserung ist Kreisläufer Ruben Sousa. Dazu berichtet Coach Volker Blumenschein, „dass der Heilungsprozess sehr gut läuft, die Ärzte und er sind sehr zufrieden.“ Er wird in den kommenden beiden Wochen individuell trainieren, kann aber bald wieder ins Mannschaftstraining einsteigen.
Über den Gegner
Handball ist in Dessau-Roßlau schon immer eine große Nummer. Die BSG ZAB spielte in der DDR-Oberliga. 1996 wurde der Verein neu gegründet. 2006 fusionierten der Dessauer HV und der TV Roßlau zum Dessau-Roßlauer HV 06 – passend zur etwa zeitgleich erfolgten Zusammenlegung beider Städte im Zuge einer Kreisreform. In den vergangenen Jahren spielte der Verein konstant in der zweiten Bundesliga. Eine prägende Figur des vergangenen Jahrzehnts war Trainer Uwe Jungandreas. Er verabschiedete sich im Sommer und machte den Platz frei für Vanja Radic. Dieser war zuvor Co-Trainer und hatte sich durch gute Arbeit für höhere Aufgaben empfohlen. Seine Heimspiele trägt der DRHV in der Anhalt-Arena aus, die Platz für 3300 Zuschauer bietet und in der 1974 Spiele der Handball-Weltmeisterschaft ausgetragen worden sind.
Rund ums Spiel
Die Begegnung wird live auf Dyn übertragen.
Der HCOB reist am Freitag in Richtung Dessau-Roßlau. Übernachtet wird in Weimar, ehe es am frühen Nachmittag nochmals für zwei Stunden auf die Autobahn in Richtung Sachsen-Anhalt geht.
Bei Ligarivale SG BBM Bietigheim steht im Sommer der Abschied von Coach Iker Romero an. Er wird künftig nur noch das österreichische Nationalteam betreuen, bisher übt er beide Tätigkeiten parallel aus. Nun hat die SG die Nachfolgeregelung bekannt gegeben: Ex-Coach Hartmut Mayerhoffer wird im Juli 2026 nach Bietigheim zurückkehren.
