Durch den Auswärtssieg bei Tabellenführer TuS Fürstenfeldbruck hat der HCOB ein Zeichen gesetzt: mit den Murrtalern ist im Rennen um die Spitzenplatzierungen zu rechnen. Wie bewertet Volker Blumenschein den Auftritt? „Wir konnten die Niederlage aus dem Hinspiel ausgleichen und haben neben den beiden Punkten auch den direkten Vergleich gewonnen“, sagt er mit Blick auf die Statistik. „Beides nehmen wir gerne mit.“ Mindestens so wichtig sei mit Blick aufs Sportliche gewesen, „dass die Mannschaft deutlich besser gespielt hat als in der Vorwoche, mit mehr Laufbereitschaft und einer verbesserten individuellen Dynamik.“ In Summe sei es eine gute Teamleistung gewesen. Eine, auf die es sich aufbauen lässt. Denn bei aller Freude über das gute Resultat und den dritten Auswärtssieg, „wir haben lediglich einen kleinen Schritt nach vorne gemacht. „Wir werden weiter in jedem Training daran arbeiten, unser Spiel insgesamt zu verbessern. Die Automatismen und Kooperationen in der Defensive müssen in unterschiedlichen Aufstellungen weiter verfestigt werden“, erklärt Volker Blumenschein. Im Angriff „können wir unsere Pass- und Laufgeschwindigkeit optimieren, um unsere Spielweise noch variabler zu gestalten.“
Im besten Fall ist all das bereits am Samstag im Baden-Badener Stadtteil Sandweier zu erkennen. Im achten Auswärtsspiel der Saison geht es zu einem Gegner, der als Aufsteiger eine gute Figur abgibt. „Sie haben in den vergangenen Wochen gezeigt, dass sie in die Dritte Liga gehören“, findet Volker Blumenschein und denkt dabei insbesondere an den Coup der Südbadener bei Rhein-Neckar Löwen II. Für die war das die einzige Niederlage in den vergangenen zehn Begegnung. Zuletzt hatten die von Sandro Catak trainierten Baden-Badener zweimal großes Pech. Die Heimpartie gegen Tabellenführer TuS Fürstenfeldbruck ging mit einem Tor verloren. Auch bei der HG Oftersheim/Schwetzingen fehlte nur ein Treffer zu einem Teilerfolg. Besonders bitter: der letzte Wurf landete im Netz, wurde aber wegen Abstehens im Kreis nicht mehr gewertet, es fehlten also nur Zentimeter.
HCOB-Trainer Volker Blumenschein weiß um die Qualität des Gegners und sagt: „Wir müssen wieder alles in die Waagschale werfen, um dort zu bestehen.“ Er setzt auf gute Lösungen gegen die 5:1-Abwehr der Handballer aus Sandweier, „außerdem benötigen wir einen exzellenten Rückzug, da der TVS ein hohes Tempo anschlagen kann, zum Beispiel über die Schnelle Mitte.“ Kurzum, auf die Murrtaler wartet nochmals eine anspruchsvolle Herausforderung, es bedarf einer konzentrierten und leidenschaftlichen Leistung. „Das Spiel wird uns alles abverlangen. Aber es ist das letzte Punktspiel vor der Weihnachtspause, wir können also die letzten Reserven mobilisieren und alles investieren, was noch im Tank ist.“
Ein Sieg böte die hochattraktive Perspektive, die eigene Ausgangslage für die zehn Spiele im neuen Jahr zu verbessern, in denen die Entscheidung darüber fallen wird, welche zwei Mannschaften den Sprung in die Aufstiegsrunde schaffen werden. Für Volker Blumenschein ist das gedanklich alles noch eine Ecke weg. Er sagt: „Die Liga ist in dieser Saison vorne und hinten unfassbar spannend, alle Teams liegen leistungstechnisch sehr eng beieinander, es kommt in jedem Match auf Kleinigkeiten an.“ Und genau aus diesem Grund richtet er den Fokus auch weiterhin nur von Spiel zu Spiel. Aber der erfahrene Coach weiß natürlich auch: „Wenn wir es schaffen, Woche für Woche gute Leistungen abzuliefern, dann sieht das Tableau mit der Zeit von allein charmant für uns aus.“ In Baden-Baden gilt es, den nächsten Schritt in diese Richtung zu machen.
Über den Gegner
Die Handballer des TVS 1907 Baden-Baden haben ihre sportliche Heimat im TV Sandweier und tragen den Namen der Kurstadt am Übergang von der Rheinebene in den Schwarzwald, weil sie sich dadurch bessere Vermarktungserlöse versprechen. Der Verein absolviert seine zweite Saison in der Dritten Liga. Auf den ersten Aufstieg im Sommer 2018 folgte nach nur einem Sieg in dieser Liga die umgehende Rückkehr in die Baden-Württemberg-Oberliga. In dieser Saison präsentiert sich die Mannschaft von Trainer Sandro Catak aber als in vielen Begegnungen ebenbürtiger Gegner. Die Mannschaft sammelte bereits fünf Siege und darf sich trotz einer anspruchsvollen Abstiegsregelung Chancen auf den Ligaverbleib ausrechnen. Erfolgreichster Torewerfer der Mannschaft ist Christian Fritz, insgesamt fällt eine ausgeprägte Verteilung der Treffer auf viele unterschiedliche Spieler auf.
Rund ums Spiel
Die Begegnung aus der Rheintalhalle wird live auf Sportdeutschland.TV übertragen. Wer zuschauen möchte, benötigt einen Account und ein Ticket zum Preis von 4,50 Euro.
Der HCOB setzt einen Fanbus ein. Abfahrt ist um 15.45 Uhr an der Gemeindehalle. Wer mitfahren möchte, kann das kostenlos, sollte sich aber vorab einen Platz bei Erich Maier (Telefon 07191/4216) reservieren.
Zur kommenden Runde wird Daniel Brack die Handballmannschaft des HC Oppenweiler/Backnang trainieren. Sein aktueller Club VfL Pfullingen hat nun einen Nachfolger gefunden. Co-Trainer Florian Möck rückt intern eine Stufe nach oben. Der frühere Rückraumspieler hatte seine sportliche Laufbahn im vergangenen Sommer beendet, um eine Trainerlaufbahn einzuschlagen.
Bei der SG Leutershausen beginnt unterdessen die Trainersuche. Marc Nagel steht für die kommende Runde nicht mehr zur Verfügung. Der Traditionsclub von der Bergstraße möchte die Trainingsumfänge erhöhen, das kann der stets aus Karlsruhe in den Mannheimer Raum anreisende Ex-Nationalspieler nicht mehr leisten.