In der vergangenen Woche absolvierte der HC Oppenweiler/Backnang ein Trainingslager daheim. Im Trainingszentrum in Oppenweiler trafen sich die Spieler des Drittligisten zu vielen Einheiten. Zudem traten die Handballer aus dem Murrtal in Kleinbottwar und in der heimischen Gemeindehalle zu Vorbereitungsspielen gegen den Bundesligisten SG BBM Bietigheim sowie gegen den Ligarivalen VfL Pfullingen an. Im Duell gegen den Aufsteiger aus der deutschen Eliteliga hatte der HCOB gute Szenen. Der Drittligist bekam aber mitunter auch Probleme in der Rückwärtsbewegung, wenn die Bietigheimer mit hohem Tempo spielten. Am Ende stand eine 27:36-Niederlage. Gegen Pfullingen gabs ein 29:28, das gut fürs Selbstvertrauen war. Angesichts der körperlichen Vorbelastungen in den Tagen zuvor war beachtlich, wie Oppenweiler/Backnang in der Endphase einen Vier-Tore-Rückstand in einen Sieg ummünzte.
Jochen Bartels, der Sportliche Leiter des HCOB, blickt positiv auf den bisherigen Verlauf der Saisonvorbereitung. „Wir haben einige Zugänge, die es zu integrieren gilt“, sagt der frühere Kreisläufer, „und ich denke, dass wir hier schon auf einem ganz guten Weg sind.“ Das Zusammenspiel habe in einigen Phasen der Testspiele schon sehr gut funktioniert, findet der 49-Jährige. Positiv aufgefallen bei seiner Mannschaft ist ihm die Defensivarbeit. „Hier sieht man, dass wir die Abwehr anders interpretieren wollen.“ Ziel sei, die Torhüter mehr ins Spiel einzubinden „und ihnen die Möglichkeit zu geben, viele Bälle zu halten“.
Die Perspektiven dafür stehen gut. Über den neuen Torwart Janis Boieck sagt Bartels nach den Testspielen: „Man hat gesehen, welch enorme Qualität er hat und dass er eine Bereicherung für uns ist.“ Levin Stasch war angeschlagen, musste einige Wochen zusehen, kam gegen Pfullingen aber zu seinen ersten Minuten in der Vorbereitung. Er nutzte die Gelegenheit auf Anhieb, um mit zahlreichen Paraden auf sich aufmerksam zu machen. Die Hoffnung beim HCOB ist, dass sich ein spannender und im Sinne des Erfolgs wertvoller Konkurrenzkampf um Einsatzzeiten im Tor anbahnt.
Was für Boieck gilt, gilt aus Bartels’ Sicht auch für die anderen Neuen: „Die Integration läuft gut“, menschlich und sportlich. Der erfahrene Rückraumspieler Jan Forstbauer präsentiere sich sehr professionell „und mit großem Ehrgeiz, in jedem Spiel und in jedem Training.“ Der ehemalige Zweitliga-Handballer erhofft sich von dem Zugang vom Bundesligisten TVB Stuttgart eine Führungsrolle. Gemeinsam mit dem aus Konstanz gekommenen Luis Foege „haben wir ein sehr ausgeglichenes Gespann im linken Rückraum“, ist sich Bartels sicher. Auf der halblinken Position deutete Nick Fröhlich in den bisherigen Tests seine Torgefahr an. Auch gegen Bundesligist Bietigheim spielte er entschlossen auf. „Da hat er gezeigt, was er kann“, sagt der aus Sulzbach stammende Sportliche Leiter. Die Außen Nils Eilers (vom VfL Waiblingen) und Tim Goßner (Frisch Auf Göppingen, A-Jugend) hätten in den Trainingseinheiten schon ein „gutes Abschlussverhalten und eine gute Torquote“. In den Testspielen seien die Außen aber noch etwas zu wenig mit Vorlagen bedacht worden. Das könne verbessert werden, findet Bartels, „aber genau dafür sind Vorbereitungsspiele da“. Und der neueste Neue? „Ruben Sousa ist jetzt erst ein paar Tage da“, berichtet der 49-Jährige. Aber da der Kreisläufer aus Portugal schon einige Jahre in Deutschland spielt, „funktioniert es sprachlich sehr gut“ und das ist ein wichtiger Schlüssel fürs Zusammenfinden.
Dafür, dass beim Drittliga-Team des HCOB zielstrebig gearbeitet wird, zeichnet seit diesem Sommer der neue Trainer Stephan Just verantwortlich. „Man erkennt bereits seine Handschrift“, findet der Sportliche Leiter und stellt fest, „dass er Punkte, die ihm auffallen, deutlich und offen anspricht“. Immer mit dem Ziel, Abläufe und Prozesse so zu verbessern, dass sie zum Erfolg führen. Ein Testspiel steht den Murrtalern dabei noch bevor: Am Samstag geht es um 15 Uhr gegen die HG Saarlouis. In der Woche darauf steigt mit dem DHB-Pokalspiel gegen die Eulen Ludwigshafen das erste Pflichtspiel. Am 31. August startet dann die Runde mit der Auswärtsbegegnung bei den Rhein-Neckar Löwen II.