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Grenzenloser Jubel: HCOB steigt in die zweite Liga auf

| Männer 1

Der HC Oppenweiler/Backnang ist Handball-Zweitligist. Der Meister der Südstaffel der Dritten Liga brachte im Rückspiel des Aufstiegsrundenfinals beim HC Eintracht Hildesheim seinen Neun-Tore-Vorsprung aus dem Hinspiel ins Ziel. Die Niedersachsen warfen alles in die Waagschale, holten gewaltig auf – doch in Durchgang zwei verschaffte sich der HCOB immer wieder Luft und bejubelte am Ende den größten Erfolg der Vereinsgeschichte.

Elektrisierende Atmosphäre: Zwei Stunden vor Spielbeginn biegen die HCOB-Handballer von der Pappelallee in Hildesheim auf den Parkplatz der Volksbank-Arena ein. Die ersten Anhänger sind bereits zuvor eingetroffen. Sie empfangen die Mannschaft, die in Baunatal übernachtet hatte, mit Trommelwirbel und Fahnen. Der Optimismus ist zu spüren. Insgesamt werden über 200 HCOB-Fans mit dem Team mitfiebern, die sich in zwei Bussen und vielen Pkw vor Ort eingefunden haben. Jedem ist klar: Die Partie in Hildesheim ist eine besondere in der Vereinsgeschichte. Kapitän Markus Danger ist dankbar für die Unterstützung: „Schon als wir das Spielfeld zum Aufwärmen betreten haben, haben sie uns alle angefeuert.“ Das motiviert und gibt Mut. Auch die Hildesheimer haben eine fulminante Rückendeckung. Die Arena füllt sich immer mehr. Beim Anwurf sind es 2318 Zuschauer, eine starke und vor allem lautstarke Kulisse. Aufgegeben haben sich die Einheimischen nicht. Das Hinspiel in der Backnanger MURRTAL-ARENA sei weit unter dem gewesen, was das Team zu leisten imstande wäre, hört man an allen Ecken und Enden. Darum haben die Hausherren den Glauben an das „Wunder von Hildesheim” trotz eines Rückstands von 26:35 nicht aufgegeben. Als das Licht ausgeht und die Mannschaften in die Halle einlaufen, herrscht grandiose Stimmung.

Hildesheimer Druck: Die Eintracht untermauert ihre Ambitionen. Ihnen gelingt, was der HCOB verhindern wollte: ein guter Start, ein in Wallung versetztes Publikum, eine frühe Führung und damit ein Zuwachs an Zuversicht. Die Niedersachsen agieren zielstrebiger als vor einer Woche, obwohl sie früh auf ihren Rückraumspieler Luca Hopfmann verzichten müssen. Er verletzt sich am rechten Knie. Die Mannschaft aus dem Murrtal zeigt zu Beginn Anlaufschwierigkeiten, vielleicht sind es auch die Nerven. Vor dem Hinspiel waren die Hildesheimer sehr selbstbewusst, doch nun sind es die HCOB-Handballer, die etwas verlieren können. Axel Goller vergibt zwei Siebenmeter, einmal Pfosten, einmal Latte. Die Gäste scheitern auch am Keeper. Leon Krka kommt besser ins Spiel als Jan Wesemann in der Vorwoche. HCOB-Keeper Janis Boieck hingegen muss sich bei den Würfen der Eintracht-Handballer zunächst geschlagen geben. Die Mannschaft aus Württemberg spielt im Angriff einen Tick zu viel auf Sicherheit, was zulasten der Torgefahr geht. Die Schiedsrichter heben oft die Hand und weisen auf drohendes Zeitspiel hin. Die Gastgeber nutzen die Vorteile, werfen bis zur 17. Minute eine 10:5-Führung heraus. Sie haben die Hälfte des Rückstandes aufgeholt. Die Hildesheimer Schlachtenbummler wittern ihre Chance, die Halle ist zu einem Hexenkessel geworden. Schon in dieser frühen Phase reißt es die Zuschauer immer wieder von den Sitzen.

Der HCOB stabilisiert sich: Der Meister der Südstaffel findet besser in die Begegnung. Die Mannschaft von Trainer Stephan Just bekommt in der Abwehr mehr Zugriff, unterbricht die gegnerischen Angriffe nun öfter mit Stoppfouls. Ärgerlich sind deshalb zwei Gegentreffer, die aus Ballverlusten beim Anwurf resultieren – sie fallen in die Kategorie „vermeidbar“. Ein Rückschlag ist auch, dass Ruben Sousa nach einem Foulspiel gegen Philipp Wäger die rote Karte sieht. Das ist eine Dezimierung im Innenblock. Fortan ist Niklas Diebel viel im Zentrum an der Seite von Markus Dangers gefordert. Das funktioniert gut und zeigt, dass sich das Team im Laufe einer langen Saison viele Alternativen erarbeitet hat. Der Rückstand wächst bis zur Pause nicht weiter an. Torwart Levin Stasch wirft ein Tor aus 40 Metern, in den Minuten vor der Pause setzt sich Daniel Schliedermann zweimal durch. Mit einem 12:17-Rückstand geht es in die Kabinen. Noch ist der Aufstieg für die HCOB-Handballer weit weg, denn Hildesheim spielt richtig stark. Das Anrennen der Eintracht hat Eindruck hinterlassen. Gästecoach Stephan Just hatte den Weg zum Aufstieg vor Saisonbeginn als „Marathon“ bezeichnet, nun stehen die letzten Meter an und sein Team muss einen kleinen Vorsprung über die Ziellinie bringen.

Zwischen Vorentscheidung und Zitterpartie: In der zweiten Halbzeit bleibt es ein spannendes Match. Mehrmals führt die Eintracht mit sechs Toren – und ist damit nur noch drei Treffer vom „Wunder von Hildesheim“ entfernt. Die Zuschauer schöpfen immer wieder Hoffnung. Aber der HCOB macht es in der Abwehr nun gut. Außerdem ist Torwart Janis Boieck mehrmals zur Stelle. Das mobilisiert die HCOB-Anhänger, die größtenteils hinter dem Tor ihrer Mannschaft versammelt sind und ihr Team anfeuern. Im Angriff kommt der HCOB zu wichtigen Toren. Daniel Schliedermann netzt mit einem Wurf in höchster Zeitspielnot ein – ein großartiges Tor und eminent wichtig. Der Rückraumspieler, der zum letzten Mal für den Club aufläuft, liefert in Hildesheim ein großes Spiel ab. Timm Buck und Nick Fröhlich legen nach, verkürzen auf vier. Der HCOB ist eine Viertelstunde vor Spielende nah dran an der zweiten Bundesliga. Mehrmals nehmen die Murrtaler Anlauf, sogar auf drei Tore zu verkürzen. Dann wäre die Sache vielleicht durch gewesen. Doch ein Wurf von Elias Newel bleibt im Toreck kleben. Ein verrücktes Ding, ausgerechnet in der entscheidenden Phase des entscheidenden Spieles einer ganzen Saison.

Letzte Hildesheimer Versuche: Eintracht-Coach Daniel Deutsch fühlt sich früh dazu gezwungen, seine letzte Auszeit zu nehmen, um sein Team nochmals einzustellen. Die Gastgeber orientieren sich in der Abwehr sehr stark auf den Ball, wollen ihn den HCOB-Handballern mit einer offensiven Variante abluchsen. Die Spieler in den weißen Trikots haben mittlerweile aber viel Sicherheit gewonnen. Sie machen wenige technische Fehler. Martin Schmiedt läuft an ehemaliger Wirkungsstätte von der Rechtsaußenposition ein und wirft gegen seinen Ex-Club ein wichtiges Tor. Auf der Gegenseite pariert Janis Boieck gegen den tschechischer Rückraumspieler Jakub Tonar, den Cousin von Ex-HCOB-Handballer Jakub Strýc. Timm Buck nutzt den Ballgewinn und netzt im nächsten Angriff zum 26:22 ein. Es sind nur noch sechs Minuten, die Zeichen stehen auf Aufstieg. Die Anhänger der Heimmannschaft verstummen, die Gästefans gewinnen die Stimmungshoheit.

Die Entscheidung: Hildesheims offensive Deckung führt zu großen Räumen. Elias Newel und Nick Fröhlich nutzten sie zu Toren. Das kann die Eintracht in der Gesamtwertung beider Spiele nicht mehr aufholen. Der erstmalige HCOB-Traum vom Aufstieg wird zunehmend zur Gewissheit. Eintracht-Coach Daniel Deutsch dreht durch, weil Gästecoach Stephan Just zu Beginn der Schlussminute trotzdem eine Auszeit nimmt. Er muss von seinem Co-Trainer zurückgehalten werden, ein Schiedsrichter maßregelt ihn entschieden mit einem lauten Pfiff für sein Fehlverhalten. Sekunden später ist es wieder vergessen. Auf beiden Seiten fällt noch ein Tor, dann ist Schluss. 31:27 für Hildesheim, die Gastgeber haben im Rückspiel stark gespielt. Aber die Hypothek aus dem Hinspiel und besondere aus der ersten Halbzeit (10:20) war zu hoch. „Damit versauen wir uns in nur 30 Minuten eine komplette Saison“, bilanziert Daniel Deutsch.

Grenzenloser Jubel: Beim HC Oppenweiler/Backnang sieht man hingegen nur strahlende Gesichter. Mit dem Schlusspfiff fallen sich die HCOB-Handballer in die Arme. Die Anhänger fluten das Spielfeld, die Feierlichkeiten beginnen. Marc Brosi stürmt mit einer großdimensionierten Schwenkfahne durch die Halle. Mannschaft und Fans formieren sich zum gemeinsamen Gruppenfoto. Trainer Stephan Just gibt Einblicke in seine Gefühlswelt: „Seit dem Abpfiff verspüre ich eine absolute Erleichterung. Es ist einmalig. Wir sind froh, glücklich und stolz. Was hier in den letzten Wochen abgegangen ist, war schon wirklich sensationell.“ Für die Spieler und den Coach ist es der Abschluss einer fantastischen Saison mit dem Gewinn der Meisterschaft in der Dritten Liga Süd, dem Halbfinalerfolg gegen den HC Empor Rostock und dem krönenden Abschluss gegen den HC Eintracht Hildesheim. Für die Vereinsverantwortlichen war es auch deshalb ein emotionaler Moment, weil mit dem Aufstieg in die zweite Bundesliga ein Ziel erreicht wurde, an dem viele über Jahre hinweg mit viel Engagement gearbeitet hatten.

Stimmen zum Spiel

HCOB-Trainer Stephan Just: „Seit dem Abpfiff verspüre ich eine absolute Erleichterung. Es ist einmalig. Wir sind froh, glücklich und stolz. Was hier in den letzten Wochen abgegangen ist, war schon wirklich sensationell.“

Eintracht-Trainer Daniel Deutsch: „Wir haben es im Hinspiel vergeigt. Heute haben wir gut gespielt, aber am Ende hat es nicht gereicht. Wenn wir mit sieben oder acht Toren in Führung gegangen wären, hätte es noch einmal spannend werden können.“

Rund ums Spiel

Es ist vollbracht: Der HC Oppenweiler/Backnang hat erstmals in seiner Vereinsgeschichte die zweite Handball-Bundesliga erreicht. Vor zwölf Jahren spielte der Club als TV Oppenweiler in der Württembergliga, der fünfthöchsten Spielklasse, der Aufstieg 2025 ist der erste unter dem Dach des HC Oppenweiler/Backnang. Er krönt eine bemerkenswerte Aufwärtsentwicklung über mehrere Jahre, in denen der HCOB sportlich immer näher an die Drittligaspitze heranrückte, aber auch organisatorisch und infrastrukturell große Schritte machte. Die freiwillige Teilnahme an der Aufstiegsrunde 2021 nach Corona war ein wichtiger Impuls auf diesem Weg. In dieser Saison präsentierte sich die Mannschaft als gewachsene Einheit, die auch Phasen mit vielen Verletzungen gut wegsteckte – und in den Finalspielen auf den Punkt performte.

Nun wartet die zweite Bundesliga, die zu den stärksten Ligen der Welt zählt. Es geht gegen namhafte Teams wie den TV Großwallstadt, den TuS N-Lübbecke, TuSEM Essen oder die HSG Nordhorn-Lingen – allesamt ehemalige Europapokalsieger. Highlights werden auch die württembergische Duelle mit dem langjährigen Bundesligisten HBW Balingen-Weilstetten und der am Sonntag unglücklich aus der ersten Liga abgestiegenen SG BBM Bietigheim.

HC Eintracht Hildesheim – HC Oppenweiler/Backnang 31:27

7. Juni 2025
16 Uhr
Volksbank-Arena Hildesheim

HC Eintracht Hildesheim:
Jan Wesemann (n.e.), Leon Krka (Tor), Piet Möller, Luca Hopfmann, Jorit Reshöft (2), Robin Müller, Philipp Wäger (3), René Gruszka (3), Jakub Tonar (3), Hendrik Hanemann (2), Lukas Quedenbaum, Tjark Jonas, Lothar von Hermanni (11/6), Moritz Schade (2), Matteo Ehlers (3), Florian Billepp (2). – Trainer: Daniel Deutsch.

HC Oppenweiler/Backnang:
Levin Stasch (1), Janis Boieck (Tor), Daniel Schliedermann (6), Elias Newel (5), Tim Goßner (2), Timm Buck (5/1), Nick Fröhlich (3), Markus Dangers, Niklas Diebel, Martin Schmiedt (2), Ruben Sousa, Jan Forstbauer (1), Axel Goller (2), Nils Eilers. – Trainer: Stephan Just.

Schiedsrichter:
Christopher Hillebrand (Bönen) und Stefan Umbescheidt (Bergkamen).

Zuschauer:
2381.

Siebenmeter:
6/6 : 1/3 (Goller wirft an den Pfosten und an die Latte).

Zeitstrafen:
8:8 Minuten (Reshöft, Wäger, Hanemann, Billepp – Diebel/zweimal, Forstbauer, Goller).

Disqualifikationen:
Sousa (25./Foul an Billepp).

Spielverlauf:
4:2, 10:5, 17:12 – 21:16, 26:22, 31:27.

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