Der Heimsieg gegen den alten Rivalen gelang souverän, obwohl der Aufsteiger aus der Kurpfalz über weite Strecken der Begegnung eine gute Leistung zeigte. Trainer Christoph Lahme sagte: „Wir sind gut reingekommen und machen vieles richtig. Nur bei der zweiten Welle haben wir einige Fehler zu viel. Außerdem haben wir ab einem bestimmten Zeitpunkt alle guten Chancen von sechs Meter verblasen.“ So wurde aus einem Spiel, von dem HCOB-Trainer Stephan Just hernach sagte, „dass es in der ersten Viertelstunde offen war“, im Laufe der ersten Halbzeit eine klar von der Heimmannschaft dominierte Angelegenheit.
Das machte sich im Ergebnis bemerkbar. Beim 4:4 schaffte die HG letztmals den Ausgleich, beim 10:11 letztmals den Anschlusstreffer, dann dampfte der HCOB-Express davon. 17:11 hieß es zur Pause. Trainer Stephan Just machte die Defensivarbeit als wichtigen Faktor aus: Schon zu Beginn habe man gut verteidigt „und mit zunehmender Spielzeit sogar sehr gut.“ So kam auch Torwart Levin Stasch mehrmals zu Paraden, das Zusammenspiel mit seinen Vorderleuten funktionierte klasse. Im Angriff ragten Ruben Sousa und Daniel Schliedermann heraus.
Nach dem Seitenwechsel besorgten die Murrtaler flink eine Vorentscheidung. Auch, weil sich die HG weiter nur selten gegen die aufmerksame Deckung des HCOB durchsetzen können. „Es ging gerade so weiter“, ärgerte sich HG-Coach Christoph Lahme und lieferte eine mögliche Erklärung mit: „Wir haben eine sehr schwere Trainingswoche hinter uns, im Abschlusstraining hatten wir nur acht Mann.“ Der HCOB trat auch ohne drei Akteure an (Janis Boieck, Luis Foege, Markus Dangers), kompensierte das aber gut. Zwei Tore in Unterzahl, ein gehaltener Siebenmeter von Levin Stasch, die Gastgeber zogen davon. Nach 40 Minuten stand es 22:13, da war die Messe gelesen.
Trainer Stephan Just war zu diesem Zeitpunkt zufrieden, mit der Schlussphase dann nicht mehr so ganz, denn „wir müssen vorne mehr auf dem Gaspedal bleiben.“ Die Murrtaler verzettelten sich mehrmals, ließen zudem Großchancen aus, HG-Keeper Luca Berghoffer avancierte zum besten Mann der Gäste. Dem HCOB-Coach gefiel aber, „dass wir in der Abwehr weiterhin sehr stabil waren.“ So verwalteten die Murrtaler den Vorsprung in Durchgang zwei souverän. Ein mehrminütiges Unterzahlspiel mündete zwar in einen 0:4-Negativlauf. Dieser blieb angesichts des klaren Vorsprungs aber folgenlos, zumal die Murrtaler anschließend schnell wieder etwas Luft zwischen sich und den Gegner brachten.
In den Schlussminuten sorgte Torwart Levin Stasch mit zwei 40-Meter-Toren für gute Unterhaltung, dann drehte Nick Fröhlich auf und steuerte die letzten drei Treffer zum 31:23-Endstand bei. Mit insgesamt fünf Toren war er zweitbester Schütze seines Teams, übertroffen nur von Kreisläufer Ruben Sousa, der gleich sechs Vorarbeiten seiner Mitspieler zu Treffern nutzte und sich dabei als treffsicherer Vollstrecker bewährte. Weil er zudem in Abwesenheit von Markus Dangers auch in der Abwehr stark gefordert war und überzeugte, wurde er nach der Partie als Spieler des Tages ausgezeichnet.
Stimmen zum Spiel
HCOB-Trainer Stephan Just: „In der ersten Viertelstunde war das ein offenes Spiel. Die HG Oftersheim/Schwetzingen hat es uns schwer gemacht. Wir haben es aber gut und mit zunehmender Spielzeit sogar sehr gut verteidigt. In der zweiten Halbzeit haben wir das Ergebnis dann verwaltet. Da müssen wir vorne mehr auf dem Gaspedal bleiben. Dafür waren wir in der Abwehr weiterhin sehr stabil.“
HG-Trainer Christoph Lahme: „Wir sind gut reingekommen und machen vieles richtig. Nur bei der zweiten Welle haben wir einige Fehler zu viel. Außerdem haben wir ab einem bestimmten Zeitpunkt alle guten Chancen von sechs Meter verblasen. In der zweiten Halbzeit wollten wir herankommen, aber es ging gerade so weiter. Wir haben eine sehr schwere Trainingswoche hinter uns, im Abschlusstraining hatten wir nur acht Mann.“
Rund ums Spiel
Während Rückraumspieler Louis Foege mit einer Adduktorenverletzung passen musste, fehlten Torwart Janis Boieck und Kreisläufer Markus Dangers gesundheitlich angeschlagen. Vielleicht können sie am kommenden Freitag im Auswärtsspiel bei Zweitliga-Absteiger EHV Aue wieder mitwirken.
Fürs Tor standen der erfahrene Jürgen Müller sowie Moritz Bochum aus dem Landesligateam als Absicherung bereit. In den Schlussminuten kam der 18-Jährige Bochum zu seinem Einsatz in der ersten Mannschaft. Er ist damit der 200. Debütant in der ersten Mannschaft seit deren erstmaligen Aufstieg auf die Verbandsebene vor 44 Jahren.