Als die vergangenen Saison abgebrochen wurde, stand der HCOB bereits als Teilnehmer an der Verbandsliga fest. Spannend war nur die später mit „Ja“ beantwortete Frage, ob der Bezirksligaerste des Vorjahres diesen Durchmarsch auch mit einer neuerlichen Meisterschaft würde krönen können. Spielertrainerin Judit Lukács hätte sich gerne eingehend mit den künftigen Rivalen befasst. Sie musste die geplanten Hallenbesuche aber, kaum dass sie sie aufgenommen hatte, wieder einstellen. Darum kennt sie die neuen Gegner noch nicht Detail. „Und so ist es schwer, über Ziele und Aussichten zu reden“, sagt die Handballerin. Erfahrungswerte gibt es zu dieser neu eingeführten Liga auch nicht. Judit Lukács verlässt sich deshalb auf ihr Bauchgefühl und sagt: „Mit dem Abstieg wollen wir nichts zu tun haben, wir wollen uns Richtung Mittelfeld orientieren.
Personell gab es in der Vorbereitung die schlechte Nachricht, dass sich Rückkehrerin Lea Seybold erneut am Kreuzband verletzte. Sie will deshalb mit dem Handball aufhören. Kreisläuferin Carina Fischer kann beruflich nicht mehr, und bei Rückraumspielerin Larissa Ziegler gibt es derzeit ebenfalls einige Fragezeichen. „Dadurch ist unser anfangs eigentlich breiter Kader jetzt doch ein bisschen schmäler geworden“, bedauert Judit Lukács. Aber sie ist dennoch guter Dinge, mit ihrer Mannschaft mithalten und Impulse setzen zu können. Viele Handballerinnen sind noch jung und haben Potential für weitere Entwicklungen. Deshalb soll die „mannschaftliche und individuelle Weiterentwicklung auch weiterhin einen großen Raum einnehmen.“
Ums Angriffsspiel macht sich Judit Lukács wenig Sorgen. „Da haben wir in den Testspielen auch gegen höherklassige Mannschaften gute Trefferzahlen erzielt. Wir sind individuell stark und kommen mit unserem Tempohandball zum Erfolg.“ Klar sei allerdings, dass die Abwehr künftig mehr gefordert sein wird als zuletzt in der Landesliga oder gar vor eineinhalb Jahren in der Bezirksliga. Deshalb nahm das Defensivverhalten in der Vorbereitung auch großen Raum ein, „wir haben da ein bisschen was umgestaltet.“ Die Spielertrainerin rechnet damit, dass das Zustandekommen einer stabilen Abwehr ganz maßgeblich für den Erfolg ihres Teams verantwortlich sein wird.
Mit der 35-jährigen Monika Haiber (vom TSV Nordheim) haben die HCOB-Handballerinnen eine erfahrene Spielerin hinzugewonnen, „die in der Abwehr sehr stark ist und vorne überall eingesetzt werden kann.“ Die zweite Neue hingegen ist noch jung: Torfrau Paula Eichner kommt aus der A-Jugend der HSG Winterbach/Weiler und bildet gemeinsam mit Paula Heitzler das Gespann zwischen den Pfosten. „Sie muss noch viel lernen“, sagt Judit Lukács über den Zugang, „aber sie hat in der Vorbereitung bereits große Schritte nach vorne gemacht.“
Die erste Bewährungsprobe steht den HCOB-Handballerinnen am Samstag bevor, da geht es in der Gemeindehalle gegen den SV Leonberg/Eltingen. Anschließend geht es zum ersten und einzig echten Rems-Murr-Duell zur SG Schorndorf.