Der VfL kam mit der Empfehlung von fünf Siegen aus sechs Spielen. Beide Teams boten einen eher schmalen Kader auf. Beim HCOB fehlten Spielertrainer Sebastian Forch, Rückraumspieler Christoph Dorn, Kreisläufer Dominik Koch und Torwart Tobias Klemm. Letzterer steht vor seiner Rückkehr aufs Feld. Am Sonntagabend musste er noch Daumen drücken. Er erlebte, wie sich seine Mannschaft in der Anfangsphase als ebenbürtiger Gegner präsentierte. Die Handballer hatten offenkundig aus den vergangenen Spielen gelernt. Sie nahmen auch mal das Tempo heraus und verstrickten sich nicht in hektischen Abschlüssen oder in Kreisanspielen, die im Nirvana landeten. So ermöglichten sie dem VfL kaum Kontergelegenheiten. Stattdessen verliefen die ersten 22 Minuten ausgeglichen. Mal lagen die einen vorn, dann die anderen. Dann kam der Aufsteiger vom Fuße der Schwäbischen Alb besser ins Spiel, lag kurz vor der Pause mit drei Toren vorn. Glück für die Gastgeber: Lasse Schiemann vergab mit der Sirene einen Siebenmeter. So hielt sich der Rückstand mit 12:14 in Grenzen.
Nach dem Seitenwechsel fanden die Murrtaler gut ins Spiel und holten auf. Enrico Erb besorgte nach 40 Minuten das 16:16. Wichtig in dieser Phase: der eingewechselte Torwart Marcel Wolf hielt klasse. Außerdem gelangen dem HCOB zwei Kontertreffer. Die hatten ansonsten Seltenheitswert und taten umso besser. Die Partie wogte nun hin und her. Der HCOB lief immer wieder dem Minimalrückstand von nur einem Tor hinterher, ließ aber nie mehr zu. Im Umkehrschluss wollte es aber auch nicht gelingen, irgendwann einmal in Führung zu gehen. Stets kamen Fehlabgaben oder Fehlwürfe zur Unzeit dazwischen. Beide Teams kämpften verbissen um jedes Tor und so neigte sich die Partie mit fortwährenden Gleichständen ihrem Kulminationspunkt entgegen. 17:17, 18:18, 19:19, 20:20. Beim HCOB entwickelte sich Robin Czapek immer mehr zum Mann für die wichtigen Tore. Aber auch das 22:22 von Benjamin Röhrle in der 56. Minute verdiente im gleichen Maße das Prädikat „sehenswert“ wie „wichtig“, denn es war Zeitspiel angezeigt. Lasse Schiemann brachte den VfL per Siebenmeter, nun treffsicher, ein letztes Mal in Führung, dann hatte Pfullingen die Chance auf die Entscheidung. Doch der HCOB II belohnte sich für seine gute Abwehr. Die Schiedsrichter pfiffen Zeitspiel. Sebastian Forch versammelte sein Team für den finalen Angriff am Spielfeldrand. In der Auszeit wurden drei Optionen besprochen. Die erste und die zweite kamen nicht zustande, aber die dritte: Julian Friz legte den Ball auf den rechten Flügel. Robin Czapek netzte entschlossen ein. 23:23, Sirene, Aus. Aufgrund des Zeitpunkts ein gewonnener Punkt, übers Spiel gesehen ein verdienter.
HC Oppenweiler/Backnang: Marcel Wolf, Adrian Zügel (Tor), Hannes Preßmar, Robin Czapek (8), Julian Friz (4), Benjamin Röhrle (4/1), Tim Schmelcher, Elias Klassen, Maximilian Merkle (3), Magnus Erb (2), Patrick Balke, Enrico Erb (2). – VfL Pfullingen II: Marc Sänger, Marvin Buck (Tor), Marius Klingler (4), Adrian Michelmann (1), Luca Geffke (1), Lasse Schiemann (5/2), Tobias Müller, Hannes Glaser, Hannes Werner (6), Philipp Roth, Tobias Haase (2), Thimo Böck (4). – Schiedsrichter: Stephan Fähnle (Königsbronn) und Axel Hoffmann (Herbrechtingen). – Zuschauer: 150.