In der vergangenen Spielzeit taten sich die Hüttenberger in der zweiten Handball-Bundesliga zunächst schwer. Nach einem Trainerwechsel – Johannes Wohlrab löste den glücklosen Ex-Pfullinger Frederick Griesbach ab – kam die Mannschaft besser in Fahrt. Der Nichtabstieg war relativ früh beschlossene Sache, am Ende standen 31:41 Punkte zu Buche. Das reichte noch für den Sprung unter die ersten 14 Teams und damit für die Qualifikation für den DHB-Pokal. Der HCOB wiederum löste das Ticket für die Pokalteilnahme durch den Einzug in die Finalspiele der Aufstiegsrunde zur zweiten Bundesliga.
Bei der Auslosung in Köln zog Jutta Ehrmann-Künzig, beim DHB ab August für die Entwicklung des Schiedsrichterwesens zuständig, gestern Morgen hintereinander die Kugeln des HCOB und des TV Hüttenberg. Damit kommt es zu einem Revival: Bereits in der Saison 1988/1989 gab der Club aus dem Mittelhessischen seine Visitenkarte in der Gemeindehalle Oppenweiler ab. Damals wie heute hieß es: Dritte gegen zweite Liga. Und geht es nach den HCOB-Handballern, dann darf es auch in Punkto Ergebnis eine Wiederholung geben. Denn vor mehr als 30 Jahren setzte sich der Underdog mit 21:19 gegen den Favoriten durch.
Die Hüttenberger sind ein bedeutender Traditionsverein im deutschen Handball, die fast durchgängig im Bundesligabereich vertreten waren. Im vergangenen Jahrzehnt spielten sie meist in Liga zwei, schafften aber auch zweimal den Sprung in die Bundesliga. Dort konnten sie sich allerdings nicht etablieren. Mit Stefan Kneer findet sich ein langjähriger deutscher Nationalspieler im Mannschaftskader des TV Hüttenberg.
HCOB-Teammanager Jonas Frank meinte angesichts der Tatsache, dass mit Gummersbach, Hamburg oder Großwallstadt noch namhaftere Teams im Lostopf gelegen waren, dass Hüttenberg sicher nicht der prominenteste und namhafteste Gegner sei. Zugleich sei die sportliche Aussicht auf einen überraschenden Erfolg gegen den 13. der zweiten Liga eher gegeben als gegen eines der Topteams oder gar gegen einen der beiden Erstliga-Aufsteiger. Kreisläufer Jakub Strýc gab sich in einer ersten Einschätzung leicht optimistisch: “Ich halte das für machbar.” Nicht leicht, aber eben auch nicht unmöglich. Obendrein freut er sich aufs Wiedersehen mit zwei alten Bekannten. Trainer Matthias Heineke ist auch nicht unzufrieden: “Es ist jetzt nicht einer der vier Großen. Aber es ist ein schönes Los, das für uns passt. Wir haben ein Heimspiel, und der Gegner ist nicht ganz aus der Reichweite.”
Geplanter Spieltermin ist am Samstag, 28. August ab 20 Uhr in der Gemeindehalle in Oppenweiler. Die Gastgeber hoffen darauf, Zuschauer zulassen zu dürfen, mit heutigem Stand erscheint das auch realistisch. Bis Anfang August hofft man beim HCOB, mehr zum Thema Kartenvorverkauf verkünden zu können.
Alle Spiele der ersten Runde: HSG Rodgau Nieder-Roden – DJK Rimpar Wölfe,HC Empor Rostock – SG BBM Bietigheim, TGS Pforzheim – ASV Hamm-Westfalen, ATSV Habenhausen – TSV Bayer Dormagen, SV 64 Zweibrücken – TuS N-Lübbecke, HC Oppenweiler/Backnang – TV Hüttenberg, OHV Aurich – TV Großwallstadt, SG Pforzheim/Eutingen – VfL Gummersbach, VfL Eintracht Hagen – TuS Ferndorf, 1. VfL Potsdam – EHV Aue, VfL Lübeck-Schwartau – ThSV Eisenach, HSV Hamburg – HC Elbflorenz.