Die Trainerin erlebte gegen die Heilbronnerinnen einen entspannten Abend. „Ich bin glücklich, dass wir die vier Punkte in dieser Woche geholt haben“, sagte sie und lobte ihre Spielerinnen dafür, dass sie mit viel Tempo spielten. Man habe gesehen, „dass uns der Gegner konditionell unterlegen war. Dass sie ihre Kreisläuferin zwischen Angriff und Abwehr gewechselt haben, kam unserem Tempo zusätzlich entgegen.“ Die Gästespielerin hatte weite Wege an den Spielfeldrand, die Wechsel dauerten ganz zwangsläufig. So ergab sich für die HCOB-Handballerinnen oft die Gelegenheit, eine Überzahl zu schaffen und zu einem freien Abschluss zu kommen.
Nur in der Anfangsphase gestaltete die Heilbronner Mannschaft die Partie offen. „Da hatten wir Probleme mit dem Kreis“, analysierte Judit Lukács nach Spielende. Sie begegnete dieser Entwicklung mit der Umstellung auf eine defensiver ausgerichtete 6:0-Abwehr. „Als die sich eingespielt hatte, haben wir viel besser verteidigt“, urteilte die Trainerin. Immer wieder fingen die Murrtalerinnen Bälle heraus und leiteten auf diese Weise Gegenstöße ein. Im Tor steigerte sich Paula Heitzler und war oft minutenlang nicht zu überwinden. Von fünf Siebenmeterwürfen ließ sie nur zwei passieren.
Der HCOB lag nach 18 Minuten mit 10:6 vorne, trotz einer nicht so guten Chancenverwertung. Gästecoach Marco Kohler hatte bereits die grüne Karte in der Hand, nahm aber keine Auszeit, weil die HSG mit vier Toren in Serie noch einmal ausglich (10:10). Stattdessen rief Judit Lukács ihr Team zur Besprechung an den Seitenrand, mit durchschlagendem Ergebnis. „Die Auszeit kam zu einem richtigen Zeitpunkt und hat uns in der Abwehr stabilisiert“, befand HCOB-Handballerin Lea Soffel, „wir konnten Tore in der ersten und zweiten Welle erzielen.“ Außerdem „wurden wir konsequenter im Abschluss“, fand Rückraumspieler Viktoria Lukács, die mit einem verwandelten Siebenmeter für den 16:10-Pausenstand sorgte.
Mit dem Schlussspurt aus Durchgang eins war die Grundlage für eine dominante zweite Halbzeit gelegt. Die starke Torfrau Paula Heitzler musste nur noch vier Mal hinter sich greifen und freute sich übers gute Zusammenspiel mit ihrer Abwehr: „Durch die vielen herausgefangenen Bälle und die Paraden konnten wir Konter laufen.“ Es gab gute Chancen im Minutentakt. Und immer wieder war das hohe Spieltempo entscheidend dafür, dass sich Lücken auftaten. Zwangsläufig zogen die Murrtalerinnen davon – 20:11, 30:12 und am Ende 33:14. Besonders erfreulich: Torgefahr ging von allen Positionen aus, die Treffer verteilten sich auf nahezu alle Feldspielerinnen.
„Dass wir zu viele technische Fehler gemacht haben, fand ich nicht so schlimm“, sagte Trainerin Judit Lukács nach Spielende. Ein Übungsschwerpunkt für die kommende Woche sei es aber, wie auch die Chancenverwertung. „Wenn wir die verbessern, stehen wir dem Spiel gegen Bietigheim II positiv gegenüber“, findet Außenspielerin Denise Schaber und kündigt eine „intensive Fokussierung auf eine gute Trainingswoche an.“ An deren Ende steht mit dem Duell gegen den Tabellenführer, der fünfmal spielte und fünfmal gewann und nun am kommenden Sonntag die große Herausforderung für die HCOB-Frauen darstellt. Das Spiel gegen Heilbronn diente nicht als der ganz große Maßstab. „Da wartet jetzt ein ganz anderer Gegner“, sagt Judit Lukács. Und trotzdem: „Die vier Punkte und besonders der Sieg heute helfen uns sehr: wir können jetzt mit einem guten Gefühl in diese Spitzenbegegnung.“
HC Oppenweiler/Backnang: Paula Heitzler, Mara Ottomani (Tor), Natalie Straub (1), Denise Schaber (4), Male Schütz (2), Viktoria Lukacs (6/3), Anna Hug (7/2), Sofie Heitzler (3), Lea Soffel (4), Rabea Rauh (2), Anna Rosenke (2), Katharina Leßig, Sina Reibl (2). – HSG Heilbronn: Jasmin Garmatter, Ricarda Gehlhaar (Tor), Lara Gläß (2), Anja Horny, Jannika Giese (1), Lea Ohr, Carolin Bozic (4/2), Nadine Maier (1), Madita Jochim, Michelle Gallois, Melina Eschle (2), Larissa Baumann (4). – Schiedsrichter: Alexander Siopidis (Remshalden) und Moritz Werner (Schorndorf). – Zuschauer: 150.