Die HCOB-Handballer ließen in der Abwehr wenig anbrennen. Dafür gab es ein positives Feedback vom Coach, der Torwart Janis Boieck zusätzlich lobte, „der mit seinen Paraden dann auch noch einiges ausgebügelt hat.“ Am Ende waren auf der Anzeigentafel nur 22 Treffer für Pfullingen zu finden, und das bedeutete aus Sicht der Gastgeber: Saisonbestmarke eingestellt. Nur 22 Gegentore hatte es zuletzt im November in Balingen gegeben.
Für die Sportler aus dem Murrtal ist das ein vielversprechender Trend, vor allem nach der deutlich ausgefallenen dritten Saisonniederlage in der Woche zuvor. Sein Team habe „in Punkto Mentalität eine gute Reaktion gezeigt“, fand Trainer Stephan Just. Der Auftritt gegen Pfullingen war ein deutliches Anzeichen dafür, dass der Fokus nach einer Phase, in der die Teilnahme an der Aufstiegsrunde schon einige Zeit gesichert war, die entscheidenden Spiele um den Aufstieg aber zeitlich noch in der Ferne waren, nun wieder sitzt.
Im Offensivspiel war die Leistung der HCOB-Handballer von Höhen und Tiefen geprägt. Trainer Stephan Just fasste es damit zusammen, „dass wir vernünftige Lösungen gefunden haben“. Allerdings gab es auch Phasen mit mehreren technischen Fehlern und mit ausgelassenen Großchancen. Das lag auch an Gästekeeper Daniel Schlipphak, der eine ähnlich gute Partie ablieferte wie Janis Boieck auf der Gegenseite. In Punkto Spielfreude ist sicherlich noch eine Verbesserung möglich.
Ergebnistechnisch lagen die Gastgeber von Beginn an meist vorn, beim 5:5 (12. Minute) gelang dem VfL zum letzten Mal der Ausgleich. Rund um die 22. Minute setzten sich die Murrtaler, die in dieser Phase mehrmals in Überzahl spielten, auf 11:7 ab. Sie versäumten es dann aber, sich einen deutlicheren Vorsprung zu verschaffen, die Pfullinger kamen bis zum Seitenwechsel auf 11:13 heran. Deren Coach Fabian Gerstlauer war damit nicht unzufrieden: „Wir wollten etwas mitnehmen. Lange Zeit ist uns das gut gelungen.“ Zur Pause war sein Team im Rennen.
In der zweiten Spielhälfte setzten sich die Murrtaler nach und nach ab. Sie ließen in der Abwehr weiter wenig zu und Agierten im Angriff mit mehr Durchschlagskraft. „Wir haben es nicht mehr geschafft, den Angriffsspielern mit Power entgegenzutreten“, bedauerte VfL-Trainer Fabian Gerstlauer. Vor allem Niklas Diebel und Timm Buck nutzten die Freiräume in der Pfullinger Abwehr nun zu Toren aus dem Rückraum. Nach einer Dreiviertelstunde war beim Spielstand von 23:17 eine Vorentscheidung gefallen – und in der Schlussphase blieb es dann auch in etwa bei diesem Abstand. Timm Buck sorgte mit der Sirene für das 29:22.
So verabschiedeten die Zuschauer in der MURRTAL-ARENA die Mannschaft am Ende mit großem Applaus in Richtung Aufstiegsrunde zur zweiten Bundesliga – in zwei Wochen starten die HCOB-Handballer mit der Auswärtsbegegnung beim HC Empor Rostock in die entscheidende Saisonphase. Die Leistung gegen Pfullingen war dabei ein Schritt in die richtige Richtung, und an der Ostsee gilt es dann vollends in den Bereich der Topleistung zu kommen.
Freuen durften sich am Ende auch die Sportler aus Pfullingen und ihre Fans, die viel zu einer positiven Atmosphäre in der Halle beigetragen hatten: Sie verblieben trotz der Niederlage auf Rang drei und dürfen in der kommenden Saison im DHB-Pokal starten.
Stimmen zum Spiel
HCOB-Trainer Stephan Just: „Wir haben eine sehr gute Defensivleistung gezeigt. Und Janis Boieck hat mit seinen Paraden dann auch noch einiges ausgebügelt. Eine Mannschaft wie den VfL Pfullingen bei 22 Gegentoren zu halten, spricht für sich. Vorne haben wir heute vernünftige Lösungen gefunden. In Punkto Mentalität haben wir eine gute Reaktion auf das Spiel vom vergangenen Wochenende gezeigt.“
VfL-Trainer Fabian Gerstlauer: „Wir wollten etwas mitnehmen. Lange Zeit ist uns das gut gelungen. In der zweiten Halbzeit haben wir es nicht mehr geschafft, den Angriffsspielern mit Power entgegenzutreten. Wir sind da auf der letzten Rille dahergekommen.“
Rund ums Spiel
Für den HCOB war es der 27. Sieg im 30. Spiel, die Gesamtbilanz von 54:6 Punkten ist die mit Abstand beste, die die Mannschaft in zehn Jahren in der Dritten Liga eingespielt hat. Der Vorsprung des Ersten auf die Wölfe Würzburg fällt mit acht Punkten deutlich aus. Beeindruckend ist die Heimbilanz: Der Staffelsieger hat alle Heimspiele in dieser Saison gewonnen, sieben Mal in der Gemeindehalle Oppenweiler, und seit Dezember nun auch schon acht Mal in der MURRTAL-ARENA.
Für den HCOB geht es nun am 18. Mai (16 Uhr) nach Rostock, eine Woche später (25. Mai, 16 Uhr) steigt das Rückspiel gegen die Hanseaten in der MURRTAL-ARENA. Der Sieger dieses Duells trifft in den darauffolgenden Wochen entweder auf Hildesheim oder Gelnhausen.
HCOB-Handballer Elias Newel war gegen Pfullingen dabei, spielte aber nur kurz, weil er am Sonntag auch bei Frisch Auf Göppingen in der Bundesliga gebraucht wurde. Der Rückraumspieler ist derzeit viel unterwegs, denn er hat auch eine Einladung von U21-Bundestrainer Martin Heuberger erhalten. In der kommenden Woche wird er mit der Juniorennationalmannschaft an einem Vier-Länder-Turnier in der Schweiz teilnehmen.
In der Regionalliga Baden-Württemberg steht der TV Bittenfeld II als zweiter Aufsteiger fest, er setzte sich im Fernduell mit dem TSB Schwäbisch Gmünd durch. Die SG Köndringen/Teningen kann als Meister schon seit einigen Wochen für die Dritte Liga planen.