Trainerin Judit Lukács war mit dem Einsatz ihrer Spielerinnen zufrieden, auch wenn sie sich darüber ärgerte, dass diese im Laufe der Begegnung immer wieder Führungen aus der Hand gab. Die Gastgeberinnen lagen ab der dritten Minute kontinuierlich in Führung, kamen auch immer wieder mal vier, fünf oder sogar sechs Tore weg – aber anders als zuletzt gelang es ihnen nicht, den Sack auch frühzeitig zuzumachen.
Heilbronn versuchte es schnell mit einer doppelten Manndeckung gegen die HCOB-Rückraumspielerinnen Reka Katona-Lukács und Viktoria Lukács, was sich fürs Angriffsspiel der Gastgeberinnen aber insofern als gar nicht zu nachteilhaft erwies, weil durch die fortwährende Hereinnahme einer siebten Feldspielerin sehr große Räume für die HCOB-Frauen entstanden. Die nutzen sie auch gut, wenn man es unter dem Aspekt „Herausspielen von Torgelegenheiten“ betrachtet. Allerdings war die Chancenverwertung zeitweise unzureichend – und so wurde aus einem 17:11 kurz vor der Pause bis zum Seitenwechsel wieder ein 18:14.
Auch nach Wiederanpfiff gestaltete sich die Angelegenheit zeitweise zäh, weil die Murrtalerinnen nun auch technische Fehler machten. Die schwankende Linie der Schiedsrichter sorgte für zusätzliche Verunsicherung, mal gabs Siebenmeter, dann war es Stürmerfoul. Damit wurde kein Team benachteiligt, aber es sorgte für Unruhe. Zehn Minuten vor dem Ende hatten die Gastgeberinnen, die viele Tore über den Kreis (Lea Soffel) und über die Außenpositionen (Sofie Heitzler, Anna Rosenke) erzielten, wieder einen soliden 26:20-Vorsprung, um sich dann kurz vor dem Ende nochmals in eine kurzzeitig spannende Situation zu bringen. Heilbronn kam auf 25:27 heran, es waren noch zwei Minuten auf der Uhr – um nicht noch um den Sieg bangen zu müssen, war ein Treffer beim Siebenmeter Pflicht. Das erledigte die A-Jugendliche Sina Reibl, längst feste Größe bei den Aktiven, erstaunlich nervenstark. Damit war der Sieg eingetütet. Nicht super-souverän, eine Zitterpartie war es trotz knappem Ausgang aber auch nicht.
Trainerin Judit Lukács lobte ihr Team „für den kämpferischen Einsatz. Aber wir wissen auch, dass es für die nächsten beiden Gegner so nicht reichen würde.“ Das vorweihnachtliche Programm sieht für den Zweiten mit den Duellen beim Ersten HSG Böblingen/Sindelfingen und beim Dritten SV Leonberg/Eltingen zwei Knaller zum Jahresende vor. Mit 12:0 Punkten im Rücken können die Murrtalerinnen diese Spiele aber allemal selbstbewusst angehen.
HC Oppenweiler/Backnang: Paula Eichner, Paula Heitzler (Tor), Emily Schiermeister, Anna-Marie Kroll (3), Melanie Mundinger, Caroline Blum, Sina Reibl (5/3), Natalie Krügele (1), Viktoria Lukacs, Lea Soffel (5), Rabea Rauh, Anna Rosenke (5), Reka Katona-Lukacs (6), Sofie Heitzler (4). – HSG Heilbronn: Ricarda Gehlhaar, Jessica Reinhardt (Tor), Lara Gläß (1), Mareike Giese, Nathalie Vogt (9/7), Jannika Giese (4), Lea Ohr (2), Silija Krebs (2), Saskia Haiber, Carolin Bozic, Nadine Maier (3), Michelle Gallois, Melina Eschle (5), Anja Horny. – Schiedsrichter: Martin Appel (Eppingen) und Julien Pilz (Oedheim). – Zuschauer: 150.