Weil die Mannschaften im Tabellenkeller zuletzt mit dem Siegen angefangen haben, war es für die HCOB-Handballer wichtig, das Punktekonto auszugleichen. Nach dem vierten Auswärtssieg sind es nun 14:14 Zähler, das macht Rang fünf in der Tabelle. In Halbzeit eins sah es nicht nach dem Sieg in der Herrenberger Markweghalle aus. Die Gäste setzten durch Konter frühe Impulse, kamen auf Dauer aber zu selten im Angriff durch. Die SG konnte sich auf die Treffsicherheit von Sven Jacobs verlassen, um den Anfangsrückstand auszugleichen. Der HCOB lief sich oft fest, geriet ins Hintertreffen. Zur Pause stand es 11:15. Mit Lukas Schweizer gab es den nächsten Verletzten. Der Flügelspieler schied mit Knieproblemen aus.
Die Gäste bewiesen aber Einsatzwillen. In der zweiten Halbzeit agierten sie im Angriff mit mehr Durchschlagskraft. Immer wieder spielten sie die Außen frei. Enrico Erb (rechts) und Patrick Balke (links) avancierten im Laufe der Partie mit jeweils fünf verwandelten Würfen zu den besten Werfern der Gastmannschaft aus dem Spiel heraus. Patrick Balke glänzte zudem mit guter Siebenmeterquote: sechs Tore aus sieben Versuchen. Die hohe Zahl an zugesprochenen Strafwürfen war Lohn für eine energiegeladene Spielweise. Die Murrtaler suchten die Zweikämpfe und sie gewannen die Mehrzahl davon.
Für die SG H2Ku II brachte die Entschlossenheit der Gäste ein zusätzliches Problem: Die Heimmannschaft kam oft zu spät, erhielt Zeitstrafen und musste in der Schlussphase viel in Unterzahl spielen. Der HCOB II wusste mit diesem Vorteil etwas anzufangen. Trainer Sascha Gohl nahm beim 22:24 eine Auszeit, um seine Akteure zu instruieren. Sie nutzten die Freiräume clever zum Ausgleich. Dann setzte sich Christoph Dorn zielstrebig durch, sorgte fünf Minuten vor dem Ende für das 25:24 – die erste Führung nach langem. Herrenberg versuchte es mit der Brechstange und scheiterte ein ums andere Mal an HCOB-Keeper Moritz Bochum, der in der Schlussphase überragend hielt. Auf der Gegenseite macht Patrick Balke und Enrico Erb mit den Toren 27 und 28 den Sack zu und Trainer Sascha Gohl war glücklich: „Darauf können wir stolz sein. Wir haben heute bewiesen, welchen Kampfgeist wir haben, auch nach Rückschlägen.“
SG H2Ku Herrenberg II: Sven Rinderknecht (1, Tor), Leon Fischer (1), Alexander Zürn (1/1), Jannik Mannhorst, Kolja Fritz (2), Lennart Turek, Lukas Krebs (2), Marcel Braitmaier (2), Sven Jacobs (11), Tom Bühler (1), Tobias Mößler, Oliver Kohler, Alexander Kohler (5/1), Miro Mezger. – HC Oppenweiler/Backnang II: Adrian Zügel, Moritz Bochum (Tor), Max Knietsch, Robin Czapek, Maximilian Merkle (4), Dominik Koch (2), Christoph Dorn (3), Linus Schnürer, Elias Klassen (1), Mika Weller (1), Lukas Schweizer (1), Patrick Balke (11/6), Tom Hug, Enrico Erb (5). – Schiedsrichter: Saleh Khosrawikatoli (Remseck) und Benjamin Schwaderer (Kornwestheim). – Zuschauer: 100.