Zuwachs von oben: Zehn Spielzeiten in Serie waren die Wölfe Würzburg in der zweiten Bundesliga am Ball, die HSG Konstanz hat fünf der vergangenen sieben Spielrunden in dieser Liga verbracht. In der vergangenen Runde reichte es beiden nicht zum Ligaverbleib, in der Dritten Liga wurden die Teams in die Südstaffel einsortiert. Das bedeutet einen Leistungszuwachs, beide Vereine weisen gute Strukturen auf und streben über kurz oder mittel den Wiederaufstieg an. Die Würzburger gehen die bevorstehende Runde mit einem deutlich veränderten Kader an, zehn Spieler gingen, zehn kamen. Auch auf der Trainerposition gab es einen Wechsel. Julian Thomann kehrte in seine Heimat auf der Schwäbischen Alb zurück und steigt als Spieler bei der HSG Albstadt ein. Für ihn gibt künftig Johannes Heufelder die Kommandos. Er war zuvor Sportlicher Leiter bei den Wölfen und als Trainer in die Nachwuchsarbeit der fränkischen Bundesligisten HC Erlangen und HSC 200 Coburg eingebunden. In Konstanz fiel die Fluktuation geringer aus, die meisten Leistungsträger blieben an Bord. Im Tor ersetzt Tim Göres von den Füchsen Berlin den zum TuS N-Lübbecke abgewanderten Leon Grabenstein. Im linken Rückraum verstärkte sich der Verein mit Jugendnationalspieler Mathieu Fenyö vom SC Magdeburg und Felix Sproß vom schwedischen Club OV Helsingborg. Mit Rechtsaußen Lukas Köder findet sich ein Spieler im Konstanzer Aufgebot, der einige Jahre für den HCOB spielte. Trainer bleibt der ehemalige Bundesligaspieler Jörg Lützelberger.
Der Quereinsteiger: Die zweite Mannschaft des HC Erlangen spielte in der vergangenen Runde in der Oststaffel und erreichte dort einen starken dritten Platz. Fast hätten die Franken der Hildesheimer Eintracht die Teilnahme an der Aufstiegsrunde vermiest. Nun kehren siein die Südstaffel zurück, in der sie bereits in der Vergangenheit mehrfach am Ball waren. Die Mannschaft präsentiert sich mit einem auf vielen Positionen veränderten Gesicht, da einige Routiniers nicht mehr dabei sind. Mit Florian Scheerer haben die Erlanger ein vielversprechendes Talent vom TuS Fürstenfeldbruck für sich gewonnen, der bei den Franken gleichermaßen in Erst- und Drittligateam eingeplant ist. Das Traineramt hat der frühere Bundesliga-Torschützenkönig und Europameister von 2016 übernommen, Johannes Sellin. Er hatte zuletzt seine Laufbahn in der ersten Mannschaft beendet.
Die Rückkehrer: Mit der TGS Pforzheim und dem VfL Waiblingen kehren Mannschaften in die dritthöchste Liga zurück, die in dieser Spielklasse schon einmal vertreten waren. Während die Badener nur ein Jahr für die Rückkehr brauchten, verbrachten die Remstaler 14 Spielrunden in der Baden-Württemberg-Oberliga und in der Württembergliga. Beim VfL Waiblingen ist Evgeni Prasolov, der von 2017 bis 2021 für den HC Oppenweiler/Backnang spielte, mit seiner Routine ein wichtiger Spieler. Der talentierte Rückraumspieler Martin Lübke, im Dress des HCOB II in der Saison 2021/2022 Torschützenkönig der Verbandsliga, ist nach einjährigem Zwischenspiel beim TSB Horkheim nun ebenfalls für den VfL am Ball. Eine schlechte Nachricht ereilte Coach Tim Baumgart in der Vorbereitung. Kreisläufer Lukas Baumgarten beendete seine Laufbahn aus gesundheitlichen Gründen.
Ein neuer Name: HT München ist neu auf der Drittligalandkarte. Es handelt sich um eine Spielgemeinschaft aus TSV Unterhaching und DJK Taufkirchen. Der TuS Fürstenfeldbruck verliert damit das Alleinstellungsmerkmal als einziger Drittligist in Südbayern, darf sich dafür über ein Nachbarschaftsduell freuen. Mit Korbinian Lex und Yannick Engelmann finden sich zwei Akteure im Kader des Aufsteigers, die jahrelang zu den Leistungsträger in Fürstenfeldbruck gezählt hatten.
Alte Bekannte: 9 der 15 Gegner des HC Oppenweiler/Backnang waren bereits in der vergangenen Runde in der gleichen Staffel. Beim VfL Pfullingen hat der bisherige Spieler Florian Möck das Amt von Trainer Daniel Brack übernommen. Der Verein möchte sich im Vorderfeld platzieren, kann bei diesem Vorhaben auf einen weitestgehend eingespielten Kader zurückgreifen. Torwart Simon Tölke hat aufgehört, für ihn kam Marius Spitz vom TV Neuhausen/Erms. Der SV Salamander Kornwestheim tritt in der kommenden Runde ohne die Routiniers Peter Jungwirth, Hendrick Schoeneck und Kevin Wolf an. Mit Vincent Brenner und Jan Kanters sind zwei Akteure im Kader, die über ein Zweifachspielrecht mit der SG BBM Bietigheim verfügen. Neu ist auch Moritz Lanig. Der Kreisläufer, als Jugendspieler bei der TSG Backnang und beim HCOB, wechselte vom TV 08 Willstätt zu den Lurchis. Trainer ist im nunmehr siebten Jahr Dr. Alexander Schurr. Beim TSV Neuhausen/Filder gab es unterdessen einen Wechsel auf der Trainerposition. Tobias Klisch wechselte von der TSG Söflingen zum Filderclub, dafür ist Alexander Trost nicht mehr dabei. Beim TSB Horkheim hat der erfahrene Rückraumspieler Janik Zerweck die Turnschuhe an den Nagel gehängt. Mit Julian Buchele von Frisch Auf Göppingen weiß Trainer Dragos Oprea einen vielversprechenden Torwart per Zweifachspielrecht in seinen Reihen. Bei der SG Pforzheim/Eutingen freut man sich auf die Rückkehr von Rückraumspieler Jonathan Buck, der ein Jahr in Schweden spielte. Ansonsten sind Akteure aus der eigenen Jugend aufgerückt, die SG betreibt eine gute Nachwuchsarbeit und gewinnt Talente aus einem weiten Umkreis schon in jungen Jahren für sich. Ex-Bundesligakeeper Bastian Rutschmann ist nicht mehr dabei, er wechselte zum TuS Spenge in der Nord-West-Staffel der Dritten Liga. Bei der SG Leutershausen ist Thorsten Schmid neuer Trainer und somit Nachfolger von Marc Nagel. Beim TuS Fürstenfeldbruck, den Rhein-Neckar Löwen II und bei HBW Balingen-Weilstetten II sitzen unterdessen bekannte Gesichter auf der Bank: Martin Wild, Alexander Bossert und Micha Thiemann.