„Wir haben wirklich traumhaft angefangen“, befand die Trainerin später. Der HCOB stellte eine stabile Abwehr und spielte schnell heraus, aber doch so umsichtig, dass es immer wieder gelang, freie Abschlüsse zu kreieren. „Das war ausgesprochen diszipliniert“, sagte Judit Lukács, und es spiegelte sich auch im Ergebnis wider. Die Murrtalerinnen setzten sich von 6:6 auf 13:8 ab, und dass es zur Pause „nur“ 15:12 stand, war angesichts der bis dahin gezeigten Darbietungen fast schon das eine oder andere Tor zu wenig Vorsprung.
Zur zweiten Halbzeit trat zunächst keine Veränderung im Spielgeschehen ein. Der HCOB hatte Vorteile, lag nach einem verwandelten Siebenmeter von Reka Katona-Lukács mit 20:15 vorn. Dann entschieden sich die Gastgeberinnen, eine offensive Deckung schwerpunktmäßig gegen die mit neun Toren treffsicherste Werferin der HCOB-Frauen zu spielen. „Das war leider entscheidend“, sagte die Trainerin hernach. Allerdings nicht, weil es an Mitteln gegen eine solche Abwehrvariante fehlte.
Der HCOB wechselte die Torfrau zugunsten einer siebten Feldspielerin und verschaffte sich damit eine Art Überzahlspiel. Oft funktionierte das in der Vergangenheit, dieses Mal aber agierten die Handballerinnen zu statisch und leisteten sich technische Fehler. Das spielte Kornwestheim in die Karten: Der SV Salamander erzielte Tore ins verwaiste Tor und schuf damit Verunsicherung bei der Gastmannschaft. Nach einer Dreiviertelstunde war die Begegnung beim 25:25 wieder offen.
In der Schlussphase blieb es spannend, aber das Blatt wendete sich zu Gunsten der Gastgeberinnen. Der HCOB lief nun einem Rückstand nach, kam mehrmals zum Ausgleich, nach dem 28:28 aber nicht mehr. „Wir haben hinten einfache Tore hinnehmen müssen und vorne einige sehr gute Chancen ausgelassen“, befand Judit Lukács. Kornwestheim setzte sich auf 32:29 ab, das finale Tor der widergenesenen Anna Rosenke dient nurmehr statistischen Zwecken.
Im Wettrennen um die Meisterschaft ist der HCOB nun im Hintertreffen, aber noch mit allen Chancen versehen. Allerdings muss wieder mehr Konstanz her, aus den fünf Spielen der Rückserie sprangen nur ein Sieg und zwei Unentschieden heraus. Die Osterpause kommt zur rechten Zeit. „Die wollen wir nutzen“, sagt Judit Lukács, dann geht es in den Endspurt.
SV Salamander Kornwestheim: Luana Seiler (Tor), Sarah Müller (3), Fabienne Bix, Anna Wamser (1), Daniela Bahmann (6), Verena Müller (8), Iman Bensdira, Tanja Bahmann (6), Lara Reichert (1), Nina Rück, Nele Wagner, Nina Haug, Jule Bogolin (3/3), Amelie Haug (4). – HC Oppenweiler/Backnang: Mara Ottomani, Paula Heitzler (Tor), Emily Schiermeister, Anna-Marie Kroll, Melanie Mundinger, Sina Reibl, Male Schütz (3), Natalie Krügele, Viktoria Lukacs (3/1), Anna Hug (4/1), Lea Soffel (5), Anna Rosenke (5), Reka Katona-Lukacs (9/1), Sofie Heitzler (1). – Schiedsrichter: Jochen Bader (Nürtingen) und Tobias Haas (Unterensingen). – Zuschauer: 60.