HCOB-Trainer Judit Lukács berichtet, dass es gar nicht so einfach war, das Training nach rund acht Wochen Pause so aufzubauen, dass es einerseits der Verbesserung der Sportlerinnen diente, zugleich aber nicht das Risiko von Verletzungen heraufbeschwor. Was ihr beim Wiedereinstieg gut gefiel: „Alle Spielerinnen haben viel Freude daran, wieder trainieren zu dürfen.“ Und nachdem das Team einige Monate miteinander geübt hat, ist die positive Anspannung groß, das Ganze nun auch im Wettkampf unter Beweis stellen zu können.
Die HCOB-Handballerinnen messen sich auf unbekanntem Terrain mit ihren Gegnerinnen. Die Verbandsliga wurde erst zur vergangenen Runde neu eingeführt, an der Schnittstelle zwischen eingleisiger Württembergliga und den vier Staffeln der Landesliga. Die HCOB-Handballerinnen ihrerseits feierten vor dem Handball-Lockdown zwei Meisterschaften in Serie, erst in der Bezirksliga und dann in der Landesliga.
Was die Möglichkeit einer Vorhersage zusätzlich erschwert, ist die Tatsache, dass sich die Erfolgsmannschaft der vergangenen Jahre verändert hat. Monika Haiber und Larissa Ziegler sind nicht mehr dabei, auch Judit Lukács, bislang Spielertrainerin, muss sich aufgrund einer Verletzung fürs Erste aufs Coaching fokussieren. Auch Reka Katona-Lukács wollte eigentlich aufhören, sie wird aber zumindest ab und an aushelfen, weil auch die talentierte Laila Handrick vorerst verletzt fehlt. In Summe ist „einiges an Erfahrung verloren gegangen, das gilt es erst einmal zu kompensieren“, sagt Judit Lukács. Das HCOB-Team ist im Durchschnitt nun sehr jung an Jahren.
Neu im Team ist Kreisläuferin Emily Schiermeister, die zuletzt für den SC Korb in der Landesliga spielte. Mit Rabea Rauh ist eine Rückkehrerin von der Turnerschaft Mühlburg wieder im Kader. Sie spielt ebenso im Rückraum wie Marina Tokic, die aus der eigenen Zweiten aufrückt. Anja Große-Berkenbusch, die früher schon in der ersten Mannschaft spielte, verstärkt das Team auf Linksaußen, außerdem ist sie mit ihrer großen Reichweite eine Option als vorgezogene Abwehrspielerin.
„Wenn alles gut läuft, sehe ich für uns einen Platz im Mittelfeld“, sagt Judit Lukács – und verbindet das mit der Hoffnung, dass ihr Team gut in die Runde startet und sich gleich ein Polster anhamstert. Die Favoritenrolle in der Meisterfrage sieht sie beim TV Flein, und zwar relativ eindeutig. Zwei, drei andere Mannschaften könnten folgen, dahinter könnte das Leistungslevel relativ ausgeglichen sein.