Die HCOB-Handballerinnen leisteten am Wochenende Schützenhilfe. Sie besiegten den Zweiten HSG Böblingen/Sindelfingen, dadurch steht der TV Flein als Meister fest. Die Unterländerinnen waren, das kann man sich denken, begeistert. Sie nutzten das Wochenende für Feierlichkeiten. Sie hatten schon befürchtet, den entscheidenden Punkt womöglich an einem Donnerstagabend zu holen. Da wäre die Fete sicher nicht so lang gegangen. Im Umkehrschluss können nun die Fleinerinnen den HCOB-Frauen Gutes tun. Siegen sie ebenfalls gegen Böblingen/Sindelfingen, eröffnet sich den Murrtalerinnen die Tür zur Vizemeisterschaft. Das wäre zum Abschluss der Runde ein echtes Ding. Allerdings müssen sie dafür selbst eine Menge erledigen, konkret: die letzten drei Spiele gewinnen. Vorerst liegt der Fokus zu 100 Prozent auf dem Match gegen die HSG Nendingen/Tuttlingen/Wurmlingen.
Dabei bekommen es die HCOB-Handballerinnen mit einem Rivalen zu tun, der sich in einer misslichen Lage befindet. Immer wieder sind Spiele der Mannschaft ausgefallen, auch am Wochenende. Noch sieben Spiele stehen auf dem Plan, die meisten in fremden Hallen. Das verursacht Terminstress. Und Ergebnisdruck. Der Blick auf die Tabelle macht deutlich: Die Handballerinnen aus dem Donautal sollten oft gewinnen. Sonst geht es in die Landesliga. In Oppenweiler muss sich die HSG allerdings auf eine hochmotivierte Heimmannschaft einstellen. Hintergrund ist die Niederlage im Hinspiel. Da lief beim HCOB nichts, am Ende hieß es 23:26. Und weil die Spielerinnen neben dem Verbot von Haftmitteln auch über die weite Fahrtstrecke klagten, hat Trainerin Judit Lukács nun die klare Erwartungshaltung ans Team, „dass es ein klares Zeichen setzt und das Rückspiel gewinnt.“ Schließlich sind die oben genannten „Störfaktoren“ dieses Mal kein Thema.
Aufzupassen gilt es auf die Rückraumspielerinnen der Gastmannschaft, „die haben uns im Hinspiel erhebliche Probleme bereitet.“ Cara Riester beispielsweise ist eine von drei Spielerinnen der Liga mit einem Sieben-Tore-Schnitt. Judit Lukács erwartet deshalb eine sehr engagierte Abwehrarbeit. Konsequent aufmerksam, um die Torfrauen Paula Heitzler und Paula Eichner gut in Szene zu setzen. Und aktiv, um Ballgewinne zu erlangen, die in Gegenstoßtore umgemünzt werden können. „Ein gutes Tempospiel“, vermutet Judit Lukács, „könnte nämlich wichtig werden, um das Spiel zu gewinnen.“ Kontertreffer kosten bekanntlich weniger Kraft als Tore aus dem Positionsspiel und schmerzen den Gegner besonders. Dass es mit Blick aufs Personal derzeit nicht ganz so gut aussieht, muss die HCOB-Frauenmannschaft gemeinschaftlich kompensieren. Auch wenn das bedeuten kann, dass die eine oder andere Handballerin wie zuletzt auf ungewohnten Positionen agieren muss.