Der Handballsport bestimmte beachtliche Teile seines bisherigen Lebens. Als Jugendlicher war Luis Villgrattner für den VfL Pfullingen, die JSG Echaz-Erms und die JSG Balingen-Weilstetten am Ball, im Erwachsenenalter für den HBW Balingen-Weilstetten II, den VfL Gummersbach und (seit Sommer des vergangenen Jahres) für den HC Oppenweiler/Backnang. Sportverletzungen begleiteten seinen Weg, beim HCOB spielte er in der vergangenen Runde meist in der Abwehr. Zu Beginn dieser Runde musste er lange wegen einer Fußverletzung passen, zuletzt war er in sechs Begegnungen wieder dabei. Nun aber reifte die Erkenntnis, dass sich ambitionierter Handballsport und gesundheitliche Rückschläge nicht mehr miteinander verbinden lassen. „Ich werde mich jetzt auf mein Studium und auf das Berufsleben konzentrieren“, sagt Luis Villgrattner, dem der Abschied nicht leichtfallen wird. „Ich habe mich hier super wohl gefühlt, bin dem Verein sehr dankbar und habe versucht, trotz der Beschwerden immer 100 Prozent im HCOB-Trikot zu geben.“ Er wird die Zeit beim Drittligisten trotzdem als „intensiv, aber auch schön“ in Erinnerung behalten.
HCOB-Geschäftsführer Jonas Frank bedauert den Wunsch des Spielers, „wir hätten gerne bis zum Saisonende mit Luis weitergemacht.“ Der Rückraumspieler habe sich in der Abwehr in den vergangenen Wochen als Stabilisator erwiesen, sein Weggang ist ein sportlicher Verlust, die Aufgabe sei es nun, „dies mit den vorhandenen Kräften zu kompensieren.“ Man habe beim HCOB aber auch Verständnis fürs Luis Villgrattners Ansinnen – und diesem dann auch zugestimmt. „Es ist jetzt wichtig, dass er abseits des Handballs wieder mehr Vertrauen in seinen Körper findet“, sagt Jonas Frank und ergänzt: „Dafür drücke ich ihm persönlich die Daumen.“